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Wintersport Landessportchef erntet im Harz Kritik

Beim Besuch in Schierke fordern Wintersportverbände vom Landessportbund-Präsidenten mehr Gerechtigkeit bei der Sportförderung.

Von Regina Urbat 14.06.2017, 21:06

Schierke l Ein dumpfer Knall schallt durch den Ort, wenig später wird der Präsident des Landessportbundes (LSB) in Schierke begrüßt. „Damit habe ich nichts zu tun“, sagt Andreas Silbersack.
Während einige 100 Meter vom Parkhaus der Schornstein vom alten Heizhaus am Hotel Brockenscheideck gesprengt wird, ist Silbersack mit Vertretern von Wintersportverbänden und Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) verabredet. Vor einer Gesprächsrunde informiert sich der LSB-Chef über die Ortsentwicklung in Schierke. Das Parkhaus Am Winterbergtor, die neue Straße und Fußgängerbrücke beeindrucken ihn. „Das sind wichtige Anker-Investitionen für die weitere touristische Entwicklung“, so Silbersack über die, wie er weiter sagte, „gelungenen zukunftsweisenden Ideen“.
Auf der Baustelle der neuen Feuerstein-Arena angekommen, schwärmt der Präsident weiter: „Absolut grandios“, bezeichnet er die Verbindung von unter Denkmalschutz stehenden Sprecherturm und Zuschauertraversen mit der „hypermodernen Dachgestaltung“ für das multifunktionale Eisstadion. „So etwas bleibt beim Touristen haften.“ Zur geplanten Eröffnung am 15. Dezember wolle er gern zum Eislaufen kommen.“
Eine andere Zusicherung fordern Harzer Wintersportler samt Landesverbänden von Silbersack. Sie fühlen sich bei der Förderpolitik des LSB benachteiligt, „obwohl Spitzensportler wie Tatjana Hüfner und Toni Eggert für Sachsen-Anhalt starten und weltweit Erfolge haben“, sagt Jörg Augustin vom Kreissportbund. Der LSB-Präsident versucht zu beschwichtigen, bei 48 Fachverbänden im Land nicht alle Wünsche erfüllen zu können. Dem entgegnet Jens Eggert, Präsident des Rodel- und Bobsportverbandes: „Es geht nicht um Wünsche, sondern um Gerechtigkeit.“ Konkreter äußert sich Silbersack dann zum Seilbahn-Projekt.
Diesem erteilt der LSB-Präsident ein deutliches Votum für die Entwicklung von Schierke. Tourismus und Sport gehen einher, sagt Silbersack. Die Bildungsstätte der Landessportjugend „Schierker Baude“, in die der Landessportbund in den vergangenen Jahren viel investiert habe, würde von den neuen Ganzjahresangeboten im Ort enorm profitieren. „Deshalb unterstützen wir zu 100 Prozent die ehrgeizigen Pläne.“ Er habe kein Verständnis für die Hängepartie im Genehmigungsverfahren „wegen einiger feuchter Fichten“. Vom Winterberg-Projekt samt Seilbahn wie von der Schierker Feuerstein-Arena „erhalten die Wintersportverbände eine Aufwertung“.