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Absage AfD kommt nicht ins Sportheim

Die Absage einer AfD-Veranstaltung in Barleben erregt die Gemüter. Im Sportheim sollte eine Bürgersprechstunde stattfinden.

Von Ariane Amann 24.01.2017, 23:01

Barleben l Geplant hatte die Alternative für Deutschland eine Bürgersprechstunde im Sportheim auf dem Barleber Anger. Statt im warmem Sportheim stand die AfD nach der Absage des Sportheim-Wirts dann allerdings vor dem Gelände des FSV Barleben an der Angerstraße.

Sportheim-Wirt Alexander Schilanski als Pächter der Gaststätte schildert die Vorgeschichte bis zur Versammlung vor dem FSV-Gelände so: „Bei mir hatte sich ein Bürgerbündnis mit seinem Stammtisch angemeldet, dagegen ist ja erst einmal nichts einzuwenden.“ Erst am Mittwoch vor der Veranstaltung habe sich dann herausgestellt, dass die AfD hinter der Veranstaltung steckte. „Ich habe dann gesagt, dass sie kommen können, wenn sich die Veranstaltung in einem demokratischen Rahmen bewegt.“

Am gleichen Tag sei dann der Vorstand des FSV auf ihn zugekommen. „Sie haben mich gebeten, keine politischen Veranstaltungen auf dem Gelände des Vereins zu beherbergen. Dazu gehört ja auch das Sportheim.“ Mit Hinblick auf die gute Zusammenarbeit mit dem Verein habe er dann die Veranstaltung der AfD abgesagt.

Das bestätigt auch Ingolf Nitschke, Vorsitzender des FSV Barleben. Der Verein bewirtschaftet das Gelände, hat dort Hausrecht und die Gaststätte an Schilanski verpachtet. „Wir haben kurzfristig Mitte der Woche erfahren, dass ein Stammtisch der AfD im Sportheim stattfinden soll“, sagt er. Daraufhin habe man Alexander Schilanski gebeten, von der Veranstaltung abzusehen. Nitschke erklärt: „Wir sind ein Sportverein, und nur das wollen wir auch in Zukunft bleiben. Mit politischen Parteien haben wir jetzt nichts zu tun, und wir bleiben auch unpolitisch.“

Als Verein und Pächter haben man das Thema miteinander beredet. „Uns ist egal, ob der Skatverein oder die Kleintierzüchter im Sportheim ihre Treffen abhalten. Aber wir lehnen jede Politik auf unserem Platz ab“, sagt Nitschke weiter. Auch andere Parteien hätten laut Nitschke schlechte Karten auf dem Gelände des FSV. Daraufhin habe Schilanski wiederum vom Hausrecht als Pächter Gebrauch gemacht und die Veranstaltung abgesagt.

Wolfgang Rehfeld, Direktkandidat der AfD für die Bundestagswahl in diesem Jahr, sieht die Geschehnisse vom Wochenende so: „Es ist schade, dass unsere Bürgersprechstunde nicht im Sportheim durchführen konnten.“ Scheinbar sei die Vereinsführung des FSV erst nach dem Verteilen der Flyer für die Veranstaltung auf eben diese aufmerksam geworden. „Wir sind immer noch eine zugelassene Partei, wenn auch eine junge, und wir stellen uns gern dem demokratischen Austausch“, sagt Rehfeld.

Tiefe Gräben scheint das Vorgehen von Verein und Pächter aber nicht gezogen zu haben. Nach der Sprechstunde, die vor dem Tor des FSV Barleben stattfand, kamen die AfD-Anhänger noch ins Sportheim – allerdings ohne ihre Plakate und Werbematerial. „Ja, sie haben dann bei mir noch ein Bier getrunken“, bestätigt Alexander Schilanski.