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Ausflug Waldfüchse besuchen Heckrinder

Die Kinder der Samsweger Kita „Fuchsbau“ absolvieren derzeit ihre Ausbildung als Waldfüchse. Nun ging es für sie auf Entdeckungstour.

Von Annika Stock 18.11.2016, 00:01

Samswegen l Gespannt schauten die kleinen Waldfüchse über den Zaun, als sich langsam die Herde der Heckrinder näherte. Sie wollten nämlich die scheuen Tiere nicht verschrecken. Bis auf einige Meter näherten sich die Rinder, dann ergriffen sie nach wenigen Minuten schon wieder die Flucht. Doch das tat der Begeisterung der Kleinen keinen Abbruch. Interessiert horchten sie den Ausführungen von Jörg Brämer von der Unteren Naturschutzbehörde, der viel Wissenswertes zu den Rindern erzählen konnte.

So erklärte er den Waldfüchsen beispielsweise, warum die Rinder so große Hörner haben. „Die Heckrinder müssen sich damit vor ihren Feinden schützen. Sie buhlen mit ihren Hörnern auch um die Gunst der Weibchen bei Kämpfen untereinander.“

Seit einem Jahr steht die 13-köpfige Herde auf dem weitläufigen Areal, sie stammt von einem Züchter aus Zobbenitz. „Diese Art ist eine Nachzucht des Auerochsens. Die Tiere stehen hier die ganze Zeit auf der Weide. Sie sollen das Gleichgewicht der Ökologie und somit die Vielfalt der Natur wieder in Einklang bringen“, sagt Brämer. So sorgen die Heckrinder dafür, dass alle Pflanzen gleichmäßig wachsen und nicht zu hoch werden. Zudem werden durch ihren Dung allerhand Käfer und Fliegen angezogen, die wiederum den Vögeln als Nahrung dienen.

Deswegen war es auch für die Waldfüchse wichtig, die Heckrinder-Herde zu besuchen - schließlich lebt diese auch nicht unweit der Kita. Die Erzieherin Claudia Lübke und Nigel Kempschen, der derzeit sein Anerkennungsjahr in der Kita macht, begleiteten die Kleinen. Alexander Lessing, Jäger und Betreuer der Waldfüchse, erklärte den Kindern zu dem Pilze oder sonstige Sachen, welche die kleinen Naturfreunde im Wald entdeckten.

„Für die Kinder ist es etwas Besonderes, Waldfüchse zu sein“, sagt Claudia Lübke. Stolz tragen die Kleinen ihre Waldfuchs-Mützen. Dazu gibt es Arbeits- und Infomaterial von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, von dieser stammt nämlich das Waldfuchs-Projekt. Achtmal werden die Kinder in der Natur unterwegs sein, um sich mit der Tier- und Pflanzenwelt zu beschäftigen.

Auch die Landwirtschaft lernen die Waldfüchse kennen. So besuchten sie schon einen Milchviehbetrieb. Als nächstes steht der Besuch bei einem ortsansässigen Imker und einem landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Programm.