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Bibliothek „Märchenoma“ begeistert Kinder

Roswitha Kus ist als „Märchenoma“ bereits seit sieben Jahren in der Barleber Bibliothek zu Gast.

Von Andreas Satzke 01.08.2016, 01:01

Barleben l „Ich musste nicht einmal eine Lesestunde ausfallen lassen“, sagt Roswitha Kus stolz. Seit sieben Jahren ist sie einmal im Monat in der Gemeindebibliothek in Barleben, um märchenbegeisterten Kindern vorzulesen. Es gab zwar Angebote von Freunden, die vorgeschlagen hatten, sie im Ausnahmefall zu vertreten, doch diese Hilfe brauchte Roswitha Kus nie.

„Der Spitzname Märchenoma kam irgendwann einfach auf und mir gefällt er“, sagt die Barleberin. Eigentlich ist die Märchenstunde nicht nur auf Märchen beschränkt, doch die meisten Kinder wollen die klassischen Geschichten hören. „Momentan liegt vor allem der gestiefelte Kater bei den Kindern im Trend“, sagt Roswitha Kus.

Sie bringt zusätzlich zum Angebot in der Bibliothek auch immer ihr eigenes Märchenbuch mit. „Die Kinder kennen das bereits, es kommt auch oft vor, dass sie ein Märchen mehrere Male hören wollen“, berichtet die Barleberin. Einen festen Leseplan hat Roswitha Kus nicht, es wird immer das Märchen gelesen, das die Kinder sich wünschen.

Neben den Lesestunden in der Bibliothek, liest sie auch regelmäßig in der Kita „Gut Arnstedt“. „Dort lasse ich immer abwechselnd die Jungs und die Mädchen entscheiden, welche Geschichte gelesen wird“, sagt sie. Bei Mädchen seien vor allem die Märchen, in denen es um Prinzessinnen geht, sehr beliebt. Bei den Jungs Märchen, in denen Wölfe vorkommen.

Die Teilnahme an der Lesestunde in der Bibliothek ist für die Barleber Kinder kostenlos. Wer teilnimmt, bekommt jedes Mal einen Stempel. „Wer zehn Stempel hat, bekommt ein Überraschungsgeschenk“, sagt Manja Selle, Leiterin der Gemeindebibliothek.

Die „Märchenoma“ gibt Roswitha Kus ehrenamtlich. „Ich bin im Ruhestand und meine Enkelkinder wohnen weit weg“, sagt sie. „Also möchte ich stattdessen den Kindern vor Ort etwas bieten.“ Märchen habe sie ausgewählt, weil diese zeitlos sind, auch bei der heutigen Generation sehr beliebt sind.

Neben dem Vorlesen animiert Roswitha Kus die Kinder auch dazu, selbst mitzumachen. Da Roswitha Kus im Barleber Chor aktiv ist, singt sie oft die Lieder zu den Märchen mit den Kindern. „Für mich ist besonders die Reaktion der Kinder auf die Märchen so interessant“, sagt sie.“ „Außerdem vermitteln Märchen viele Werte, die für die Kinder hilfreich sind“, sagt sie.

Privat lese sie querbeet und lege sich nicht auf ein bestimmtes Themengebiet fest. „Ich habe als Kind schon immer gerne gelesen und viel Zeit in den Bibliotheken verbracht. Diese Angewohnheit hat sich bis heute gehalten“, sagt die Barleberin.

Aber auch ihre Enkelkinder kommen nicht zu kurz. „Ab und an besuchen wir sie in England und natürlich lese ich auch ihnen Märchen vor“, sagt Roswitha Kus. Die Sprachbarriere sei bei Märchen kein großes Problem.