Colbitzer Kirchengemeinde feiert Jubiläen

Colbitz l In der Colbitzer Kirche wurde mit einem „Singen für die Seele“ der 600. Jahrestag des Namenspatrons Nikolaus von der Flüe gefeiert, dazu gesellte sich der 530. Todestag des Schutzheiligen und ein neuzeitliches Jubiläum. Die Initiativgemeinschaft kümmert sich seit zehn Jahren um den Erhalt und die Belebung der Kirche.

Die katholische Kirche wurde 1960 fertiggestellt, in einer Zeit, als das Erbauen von Kirchen im Sozialismus schlichtweg unerwünscht war. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, mit welchen Repressalien unsere Eltern und Großeltern zu kämpfen hatten. Und weil es so schwierig war, haben wir Nachkommen es uns zur Aufgabe gemacht, diese Kirche zu erhalten“, sagt Marianne Bubbert.

Sie ist der Kopf der Initiativgemeinschaft, die sich gegründet hat, als das Gotteshaus komplett weichen sollte. Das war im Dezember 2006. Da war zwar die DDR längst Geschichte, aber der Kirche war klar geworden, dass sie sich von einigen Immobilien trennen muss. Dass es ausgerechnet die Colbitzer Kirche treffen sollte, wollten die Gemeindemitglieder nicht hinnehmen. Sie nahmen den Kampf für ihr Gotteshaus auf und haben gewonnen. „Innerhalb von vier Wochen haben wir ein Nutzungskonzept aus dem Boden gestampft“, erinnert sich Marianne Bubbert. Damit war die Initiativgemeinschaft geboren, ein Novum in dieser Zeit. Bis heute behauptet sie sich erfolgreich.

Zum festen Kern gehören gut 15 Mitstreiter und die haben Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Frauenstunden, auch ökumenische mit den Frauen der evangelischen Gemeinde, und vieles mehr organisiert. 6042 Besucher wurden seither gezählt, eine Zahl, die Marianne Bubbert selbst kaum fassen kann. Viele Aktionen sind in einer Ausstellung zusammengefasst, die zeigt, wie sehr diese Gemeinde das Gemeinwohl bereichert. Und das soll auch so bleiben. Der Jahresplan ist längst aufgestellt und hängt in der Kirche aus.

Zweimal im Jahr wird in der Kirche Gottesdienst gefeiert, immer am Pfingstmontag und zum Patronatsfest im September. Die Gemeinde „Nikolaus von der Flüe“ freut sich, dass der Wolmirstedter Pfarrer Peter Zülicke sich ihrer angenommen hat. Der genießt zwar schon seinen Ruhestand, ist dennoch für die Gläubigen da.

Er und viele andere Mitstreiter waren somit auch beim Festakt dabei, für den sich die Colbitzer musikalische Gäste eingeladen hatten, den Glindenberger Chor unter der Leitung von Christine Bauer, der Barleber Kirchenchor unter der Leitung von Johannes Könitz sowie Matthias Schmeier mit Sohn Moritz .