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Feuerwehr Kameraden verrichten 24-Stunden-Dienst

Beim Berufsfeuerwehrtag in Barleben wurde die Jugendfeuerwehr einen Tag lang in verschiedenen Gefahren- und Rettungssituationen getestet.

Von Steven Kraft 25.08.2016, 09:45

Barleben l Ihren Jahreshöhepunkt haben die Kameraden der Gemeindejugendfeuerwehr Barleben vom 19. bis 20. August erlebt. Dort fand der Berufsfeuerwehrtag statt. Dabei stand für die jungen Brandhüter aus Barleben, Ebendorf und Meitzendorf wieder ein abwechslungsreicher 24-Stunden-Dienst auf dem Programm. In diesem Jahr beteiligte sich auch die Jugend des Technischen Hilfswerkes vom Ortsverband Haldensleben vollumfänglich am Dienstgeschehen.

Bei der offiziellen Begrüßung würdigten Barlebens Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff sowie Kamerad Daniel Säuberlich, amtierender Gemeindewehrleiter, die Jugendarbeit in der Gemeinde Barleben und hofften, dass die Heranwachsenden viel ihres Wissens anwenden und Spaß haben werden.

„Immerhin seid ihr die Zukunft der Einsatzabteilung und sollt am besten jetzt schon wissen, dass ihr euch aufeinander verlassen könnt“, sagte Daniel Säuberlich. Im Rahmen der Eröffnung setzte Bürgermeister Keindorff Kameradin Franziska Holze offiziell in die Funktion der Gemeindejugendfeuerwehrwartin ein.

Nach der Belehrung über den Unfallschutz machten sich die jungen Brandhüter mit den Einsatzfahrzeugen vertraut. Gegen 17.30 Uhr folgte die erste Alarmierung zu einer Tragehilfe im Hotel Bördehof. Auf der Baustelle des neuen Komplexes war ein Arbeiter bewusstlos geworden und konnte vom Rettungsdienst nicht erreicht werden. Die eingesetzten Einheiten verschafften sich mittels tragbarer Leitern einen Zugang zur Person. Eine Personenrettung war allerdings nur mit dem Hubrettungsfahrzeug der Stadtfeuerwehr Wolmirstedt zu realisieren. Auf der Rückfahrt erreichte die Feuerwehr ein Folgeeinsatz. Auf der alten L47 Richtung Mittellandkanal galt es eine Ölspur zu beseitigen. Für die anschließende Verpflegung der Kameraden war Uwe Willenbacher, Ortsbeauftragter des THW Haldensleben, verantwortlich.

Kurz vor der angesetzten Nachtruhe gab es die nächste Alarmierung. Die komplette Einheit wurde zur Personensuche auf den Hof der Familie Oelze gerufen. Eine Mutter vermisste dort ihre zwei Kinder zwischen zahlreichen Schuttbergen. Es erfolgte die Ausleuchtung der Einsatzstelle und mittels Schippen und Spaten die Personensuche, welche letztendlich von Erfolg gekrönt war.

Nach dem Frühstück sowie einer morgendlichen Sporteinheit am Folgetag kam der nächste Einsatz. Im Kids- und Jugendclub Barleben löste die Brandmeldeanlage aus. Im verrauchten Keller musste mittels Wärmebildkamera eine vermisste Person gerettet werden und im hinteren Bereich des Objektes die brennende Außenfassade und das Außengelände gelöscht werden. Nach diesem Einsatz standen am Feuerwehrhaus Ausbildungen zum Thema Schachtrettung und Vegetationsbrandbekämpfung an.

Im Anschluss galt es neun exotische Tiere aus dem Barleber Steinbruch zu retten. Mit dem Schlauchboot ging es auf das Gewässer, um die Tiere an Land zu bringen und dort nach einer provisorischen Betreuung den Spezialisten zu übergeben. Kurz nach dem Einsatzende folgte die letzte Alarmierung. Bei Salutas hatten durch einen Transportunfall zwei Stoffe miteinander reagiert. Mit Unterstützung des Gerätewagens Logistik, der in der Gemeinde Barleben unter anderem für Gefahrgutunfälle ausgestattet ist, wurde die Schadenslage von der kompletten Einheit abgearbeitet.

Die giftigen Dämpfe wurden mittels Hydroschildern niedergeschlagen und zwei Trupps gingen zur erweiterten Lageerkundung und zum Abdichten von Leckagen vor. Nach dem Einsatzende kamen alle Einheiten zu einem Abschlussfoto auf dem Gelände zusammen, um eine Erinnerung des erfolgreichen Tages festzuhalten.

Im Feuerwehrhaus in Barleben erfolgte danach die Auswertung des Berufsfeuerwehrtages 2016. Die verantwortlichen Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer – allen voran Tino Meinert als diesjähriger Organisator – zeigten sich mit den Leistungen der Heranwachsenden zufrieden und bescheinigten eine positive Entwicklung im Rahmen der 24 Stunden.

Die Kameraden seien innerhalb des Tages deutlich zusammengewachsen, hätten die Kommunikation auch außerhalb der Einsätze verbessert und gelernt, dass auch andere Organisationen tatkräftige Unterstützung leisten. Die Durchführung des traditionellen Berufsfeuerwehrtages war nur durch die zahlreichen Betreuer und das Vorbereitungsteam möglich.