Goldene Hochzeit Tanzabend lockt stärker als Lenin
Doris und Heinz Nachtwei haben sich im Erzgebirge kennengelernt und sind seit 50 Jahren verheiratet.
Wolmirstedt l Ein Prosit auf 50 Ehejahre, das gönnten sich am Sonnabend Doris und Heinz Nachtwei. Das Paar lebt in Glindenberg, hat sich aber im Erzgebirge kennengelernt. Damals studierte Doris Nachtwei für den Lehrerberuf, tat sich aber mit dem Fach Marxismus-Leninismus sehr schwer. Der Vater einer erzgebirgischen Freundin unterrichtete dieses Fach, also reiste sie zu dieser Freundin ins Erzgebirge. Doch statt Marxismus-Leninismus zu pauken, gingen die Mädchen lieber zum Tanz. An diesem Wochenende besuchte auch Heinz Nachtwei, der in Magdeburg lebte, seine Mutter im Erzgebirge und es zog auch ihn zum Tanzabend. Sie lernten sich kennen, er fuhr seine künftige Frau mit einem alten Käfer nach Hause, fragte nach dem Namen und der Adresse. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass er mir schreibt“, sagt Doris Nachtwei, doch wenig später kam ein Brief bei ihr an.
Der Rest ist schnell erzählt. Sie heirateten, bekamen eine Tochter, inzwischen gehören zwei Enkel dazu, sie lebten und arbeiteten ein paar Jahre in Baden-Württemberg, Doris Nachtwei in der Lebenshilfe, Heinz Nachtwei hatte sich mit Forsttechnik selbstständig gemacht. Ihren Ruhestand wollten sie jedoch wieder im Osten verbringen und haben sich als neue Heimat Glindenberg ausgesucht.
Das freut auch Ortsbürgermeisterin Gerhild Schmidt, die mit Doris Nachtwei im Glindenberger Chor singt und zum Gratulieren gekommen war, ebenso wie die stellvertretende Bürgermeisterin Marlies Cassuhn. Das Paar hofft auf weitere Gesundheit und viele Reisen.
