Jägerschaft steht vor der Auflösung

Wolmirstedt l Betretene Gesíchter bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Jägerschaft Wolmirstedt: Der alte Vorstand der Jägerschaft Wolmirstedt war Ende April größtenteils zurückgetreten, nachdem interne Querelen und persönliche Anfeindungen von Vereinsmitgliedern die weitere Arbeit im Vorstand unmöglich gemacht hatten. Für einen neuen Vorstand kandidieren wollen die bisherigen Mitglieder unter diesen Bedingungen nicht wieder.

Während der Mitgliederversammlung meldete sich auch niemand freiwillig, um sich in den Vorstand wählen zu lassen, nachdem sich auch im Vorfeld niemand bereit erklärt hatte, eins der Vorsitz-Ämter zu übernehmen. Der bisherige Vorsitzende des Vereinsvorstandes, Mirko Ullrich, bat im Katharinensaal auf der Schlossdomäne eindringlich um Meldungen: „Im übertragenen Sinne kann man sagen, dass der Verein als Auto vollgetankt vor der Tür steht, der Schlüssel steckt, ein neuer Vorstand könnte sofort losfahren.“

Heinrich Schulze, Kreisjägermeister des Landkreises Börde, zeigte sich enttäuscht: „In der Jägerschaft Wolmirstedt hat sich so viel bewegt in den vergangenen eineinhalb Jahren, auch heiße Eisen sind vom Vorstand angefasst worden. Eigentlich könnten sich die Mitglieder jetzt zurücklehnen. Ich bin erschüttert, dass der Verein nun vor dem Ende steht.“

Heinrich Schulze könne allerdings auch verstehen, dass ein Neuanfang passieren müsse. Der Jägerschaft Wolmirstedt bleibt als Verein ohne Vorstand nun nur die Auflösung, die in einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung im Juni beschlossen werden soll und dem Amtsgericht angezeigt werden muss. Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit müssen die bei der Versammlung anwesenden Jäger die Auflösung des Vereins beschließen. Eine Neugründung unter anderem Namen ist jederzeit möglich.