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Polizeieskorte Barleber sorgt für Geleit des Adels

Der Barleber Polizist Wolfgang Friedrich hat schon so einige Staatsbesuche per Eskorte begleitet. Zuletzt das schwedische Königspaar.

Von Andreas Satzke 28.10.2016, 01:01

Barleben l Für Wolfgang Friedrich sind Besuche von Staatsoberhäuptern keine Seltenheit. Bereits seit Jahren ist er bei solchen Besuchen in Sachsen-Anhalt Teil der Polizeieskorte, die für einen reibungslosen Ablauf sorgt.

Der Besuch des schwedischen Königspaars in der Lutherstadt Wittenberg am 8. Oktober war aber auch für Friedrich etwas Besonderes. „Zum ersten Mal bin ich in einer 15er-Eskorte mitgefahren“, sagt Friedrich.

Die Zahl bezieht sich auf die Motorräder, die vor der Fahrzeugkolonne fahren. Dazu kommen die sogenannten „Putzer“. Diese sorgen dafür, dass die Straßen entlang der Strecke rechtzeitig gesperrt werden. „Bei diesen Eskorten gibt es ein enges Zeitfenster“, sagt Friedrich. Deshalb werde bereits im Vorfeld geübt. „Vorher wird angefragt, wer dazu Lust hat, sodass aus ganz Sachsen-Anhalt Beamte zusammenkommen, die die Eskorte bilden“, erklärt Friedrich. „Für mich sind solche Aufgaben eine Ehre, man repräsentiert ja dann auch die Polizei“, sagt der Regionalbereichsbeamte.

Schon eine Woche vorher war er in Wittenberg, dort galt es, das ehemalige dänische Königspaar zu geleiten. Da es sich dabei aber nicht um einen offiziellen Staatsbesuch handelte, betrug die Eskortengröße an diesem Tag nur sieben Motorräder.

„Auch wenn man das schon oft gemacht hat, ist man immer wieder aufgeregt“, versichert Friedrich. Für den Besuch des schwedischen Königspaars habe er insgesamt zwei Tage gebraucht.

Vor allem Konzentration sei bei den Eskortenfahrten wichtig. Die Bewegungen, die Geschwindigkeit der Motorräder, das Aufsitzen, alles muss parallel laufen und funktionieren. „Schließlich schauen in solchen Momenten viele Menschen zu“, sagt der Barleber. „Es ist eben nicht nur ein Vorneweg-Fahren, sondern harte Arbeit.“ Auch auf mögliche Verkehrshindernisse muss schnell reagiert werden. Ist beispielsweise eine Straße gesperrt, muss eine Umleitung gefunden werden. Dafür ist der Eskortenführer ständig mit den Putzern in Kontakt.

Doch Friedrich war nicht der einzige Barleber, der an diesem Tag in der Lutherstadt unterwegs war. Vor Ort traf er auf Andreas Richter von OrtsTV. „Ich dachte, ich wäre der einzige Barleber dort“, erinnert sich Friedrich. „Da ist man schon überrascht, ein bekanntes Gesicht zu sehen.“ Anlass genug für die beiden Barleber, sich im Anschluss noch einmal für ein Interview zu treffen, bei dem sie ihre Erlebnisse austauschten. „Ich möchte einfach zeigen, wie weit der Aktionskreis eines Regionalbereichsbeamten gehen kann“, erklärte Andreas Richter.