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Historischer Film Zerbst wird zum Drehort

Fünf Tage wird das Leben und die Kindheit von Katharina II. in Zerbst nachgestellt. Das Filmteam kommt aus Russland.

Von Nadin Hänsch 29.04.2017, 07:00

Zerbst l „Wir suchen noch Komparsen“, sagt Wladimir Teslenko und berichtet über einen geplanten Filmdreh in Zerbst. Ein russisches Film-Team besucht am Sonntag, 30. April, Zerbst, um einen historischen Film über die Kindheit von Katharina II. zu drehen. Die russische Produktionsfirma „Kvadratni televizor“ wurde vom russichen Fernsehsender „Pjatnitza“ beauftragt, den Streifen in der Rolandstadt zu drehen, der als Zielgruppe junge Menschen ansprechen soll.

„Die Idee für diesen Film entstand aus dem Gedanken heraus, dass die meisten russischen Jugendlichen wenig Interesse an geschichtlichen Themen zeigen“, erklärt Teslenko, der sich um die Organisation in Zerbst kümmert. Das sei nicht nur ein russisches Phänomen. Es sei schwierig, das Interesse junger Leute für historische Filme in Zeiten von Hollywood und Internet zu wecken.

„Darüber hat sich der Sender Gedanken gemacht“, sagt Teslenko. „Der Film soll lustig, unterhaltsam und mit Feuer sein, wie wir in Russland sagen.“ Die Beziehung zwischen Mann und Frau, Freundschaft und Abenteuer sollen darin vereint werden. „Wir wollen nicht nur die historischen Ereignisse wiedergeben, sondern zeigen, wie das Leben bekannter Persönlichkeiten wie Katharina II. damals wirklich war.“

Der geplante Film wird der dritte aus dieser Reihe. Zwei professionelle Schauspieler, die sich in Russland einen Namen gemacht haben, tauchen in jedem der Filme in das Leben der porträtierten Persönlichkeiten ein und springen in der Zeit zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, um das eigene Leben mit dem Leben der historischen Persönlichkeiten zu vergleichen. Eugenia Iskanderova (26) und ihr Filmpartner Bogdan Tjurin (20) reisen für diese Filmreihe quer durch Russland und die ganze Welt.

„Wir wollen wissen, welche Spiele Katharina als Kind gespielt, was sie gegessen und wie sie früher in Zerbst gelebt hat“, geht Teslenko auf den Inhalt näher ein. Auch die alten Traditionen der Stadt als Hauptstadt des Fürstenhauses wolle man den russischen Zuschauern näherbringen.

Bereits morgen treffen die ersten Mitarbeiter der Produktionsfirma in der Rolandstadt ein, um für den Drehstart am Dienstag alle Vorbereitungen zu treffen. Teslenko verrät: Im Zerbster Schloss, in der historischen Bibliothek im Francesceum, in der Bartholomäikirche und im Schloss Domburg sind Szenen geplant.“ Sogar eine Erlaubnis für Aufzeichnungen in der Familiengruft von Katharina II. und ihren Eltern habe es gegeben.

Mit dabei sind auch die Jungen und Mädchen der Zerbster Grundschule „An der Stadtmauer“. „Es werden sehr interessante Tage“, freut sich Teslenko, der übrigens auch eine Hauptrolle spielen wird. Sieben Tage lang bleibt das Film-Team in Zerbst.

Der Dokumentarfilm über das Leben und die Kindheit der jungen Prinzessin soll im Herbst in Russland ausgestrahlt werden. „Natürlich wird es auch in Zerbst eine Vorführung geben“, stellt Teslenko in Aussicht. Der Film soll in vier Sprachen – Russisch, Französisch, Deutsch und Englisch – übersetzt werden.

Gedreht wird am 2. Mai am Kavaliershaus, am 3. Mai im Schloss Domburg, am 4. Mai im und am Schloss in Zerbst, am 5. Mai im Souvenirgeschäft und am 6. und 7. Mai auf dem Spargelfest. Wer Interesse an einer Komparsenrolle hat, meldet sich bei Wladimir Teslenko unter der Telefonnummer 0177/707 83 08.