Hundeschau Ines Höhne hat die Schönste
„Telina vom Zerbster Schloss“ wird zur schönsten Australian Silky Terrier Hündin auf der Internationalen Hundeschau „Cruft“ gekrönt.
Birmingham/Zerbst l „Ich habe etliche Weltsieger zu Hause“, erzählt Ines Höhne. Fünf sind es an der Zahl. Die 58-Jährige hat vor 30 Jahren ihre Leidenschaft zum Hobby und Beruf gemacht. Die Zerbsterin züchtet Rassehunde – den Australian Silky Terrier und den Australian Terrier. „Sie sehen aus, wie größere Yorkis“, erklärt die Züchterin. „Das sind alles meine Babys, wer zu alt für Wettbewerbe ist, darf seinen Lebensabend bei mir verbringen, denn ich gebe keinen Hund aus Altersgründen ab.“ Ihr ältester Liebling heißt „Katharina die Große vom Schloss Zerbst“ und ist stolze 16 Jahre alt.
Mit ihrer Zucht ist die Zerbsterin durchaus erfolgreich, denn Anfang März wurde ihre zehn Jahre alte Australian Silky Terrier Hündin „Telina vom Zerbster Schloss“ zur schönsten Hündin ihrer Rasse im englischen Birmingham gekrönt.
Vom 9. bis 12. März fand dort die weltweit größte internationale Hundeschau „Crufts“, mit einer Rekordzahl an Hunden statt. „In diesem Jahr konkurrieren fast 22.000 Vierbeiner um die begehrten Titel“, sagt die 58-Jährige stolz. Den Titel hat sie mit nach Hause genommen.
Doch so eine Ausstellung berge auch Gefahren. „Ich würde meine Tiere niemals auch nur für einen Moment aus den Augen lassen“, sagt Höhne. Der Neid unter manchen Züchtern sei groß. „Im vergangenen Jahr wurde der Gewinner dort nach der Siegerehrung vergiftet.“
Aber das sei nicht die Regel. Mit vielen der Züchter verstehe sie sich gut, sodass daraus auch gute Freundschaften entstanden sind.
„Meist fahre ich mit meinem Mann Jürgen (62) zu den Schauen oder eine Freundin begleitet mich.“ Eine gute Zucht sei auch eine große Verantwortung. Einfach in den Urlaub fahren sei da nicht drin, denn die Hunde müssen schließlich versorgt werden. „Wir planen unsere Urlaube immer so, wie die Schauen fallen“, sagt die Züchterin. So nehme das Ehepaar mit ihren Tieren beispielsweise auch an Wettbewerben in Kroatien oder dem Mittelmeerraum teil. „Wir packen dann unsere Sachen in das Wohnmobil und dann geht es los.“ Natürlich kommen die Vierbeiner auch mit. Hunde gehören einfach zu ihrem Leben.
„Es wurde mir quasi in die Wiege gelegt“, verrät die Zerbsterin. Schon als Kind sei sie mit den Vierbeinern groß geworden. „Mein Vater Rolf Höhne war Züchter und Preisrichter im Zerbster Schäferhundverein.“ Zehn bis 15 Schäferhunde habe ihr Vater oft in seinem Zuchtbestand gehabt. „Wenn wir in den Urlaub gefahren sind, ist mein Vater nach Budapest zur Hundeausstellung gereist“, verdeutlicht die Zerbsterin die Leidenschaft ihres Vaters. Der Vater sei damals bei der Hundestaffel gewesen und habe die Tiere für die Polizei ausgebildet.
Mit dem Titel „Cruftssieger“ hat sich die Zerbsterin mit ihrer Rassehündin für die Welthundeschau des Dachverbandes FCI (Fédération Cynologique Internationale) qualifiziert. Eine tolle Leistung, wie sie findet, denn für eine Qualifikation bedarf es mehrerer Titel in einem Jahr.
Im vergangenen Jahr fand die Weltausstellung für Hunde in Moskau statt. Einen höheren Titel, als dort den ersten Platz zu belegen, gebe es nicht mehr. „Ich habe immerhin den zweiten Platz belegt.“
Nun bereitet sich die 58-Jährige mit ihrer Siegerhündin auf den großen Wettbewerb vor, der am 11. November in Leipzig ausgetragen wird. „Ich habe mich dort mit befreundeten Züchtern aus Finnland und Russland verabredet, die mir die Daumen drücken wollen“, so Höhne. „Wir werden uns eine schöne Woche in Leipzig machen“, freut sich Höhne.
Wie viele Pokale ihr Haus zieren, kann die Züchterin kaum noch schätzen. „Bei 350 habe ich aufgehört, nachzuzählen.“ Wir drücken der Zerbsterin die Daumen, dass die schönste Australian Silky Terrier Hündin auf der Welt, aus Zerbst kommt.
