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Schulprojekt Lecker schmeckt die Zuckerrübe

Um Apfel, Kartoffel, Bäume und Getreide drehten sich zwei Projekttage für die Lindauer Grundschüler.

Von Petra Wiese 19.10.2016, 07:00

Lindau l Anhand von Arbeitsblättern, mit Rätseln, Mal- und Bastelaufgaben wurden an der Lindauer Grundschule An der Burg gestern und am Montag Themen des Herbstes bearbeitet. Die Zweitklässler unternahmen eine Reise in die heimischen Wälder, die Viertklässler nahmen die Kartoffel unter die Lupe und schließlich unter das Messer, um daraus leckeren Salat zu machen. Windlichter und Blättermännchen wurden gebastelt, Brot gebacken. Höhepunkt für die 3. und 4. Klasse war allerdings der Besuch bei der AgriCo Lindau.

Der Betrieb macht mit beim Projekt „Bauernpaten – mit der Landwirtschaft lernen und begreifen“. Das ist eine Gemeinschaftsaktion des LandFrauenverbandes und der AOK Sachsen-Anhalt. Es geht darum, den Kindern einen Einblick in die Lebens- und Arbeitswelt eines landwirtschaftlichen Betriebes zu vermitteln, ökologische Zusammenhänge von Boden, Pflanzen und Tieren begreifbar zu machen, Zusammenhänge bei der Erzeugung von Lebensmitteln zu veranschaulichen.

Silke Gottschalk begleitet das Projekt in Lindau. Sie hat dazu extra beim LandFrauenverband eine Schulung mitgemacht und mit den Kindern im Vorfeld eine Projektstunde durchgeführt. Bei der AgriCo wurden die Grundschüler dann von Vorstand Peter Gottschalk empfangen, der mit ihnen an Hand von Pflanzen und Früchten über das, was in der Erde wächst, sprach. „Die Kinder sollen wissen, wo das, was sie essen, herkommt“, so Peter Gottschalk. Wie eine Zuckerrübe schmeckt, war für die meisten eine ganz neue Erfahrung. „Schmeckt lecker“, meinte Jonas spontan.

Mit mehr als 30 Festangestellten gehört die AgriCo zu den größeren Arbeitgebern im Umland. Eltern und Bekannte der Kinder arbeiten in dem Betrieb, den sich die Kinder bei einem Rundgang auch noch genau anschauen konnten. Um ihre Eindrücke festzuhalten, gab es für jedes Kind einen Fotoapparat als Projektzubehör. Toben auf den Strohballen, Bolzen und Stiefelweitwurf sorgten für Abwechslung, und schließlich durften alle noch auf dem Traktor mitfahren.

Die Lehrerinnen waren begeistert von dem Projekt. Tasten, probieren, fühlen, kosten – „mit allen Sinnen konnten die Kinder lernen“, freuten sich Martina Schub und Margitta Sens. Während die Kinder vom Land noch ein bisschen näher dran an der Landwirtschaft sind, wäre das Projekt vor allem auch für Stadtkinder empfehlenswert. Peter Gottschalk ist überzeugt, dass selbst größere Schüler im Biologieunterricht von einem Besuch in der Landwirtschaft profitieren könnten. Das Grundschulprojekt „Bauernpaten“ startete in diesem Jahr und soll erst einmal bis 2018 laufen.