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Umnutzung Kreis finanziert nur Brandschutz mit

Das frühere Zerbster Frauenkloster soll wieder eine vollständige Nutzung erfahren. Den Kasernenflügel soll die Ciervisti-Schule bekommen.

Von Daniela Apel 26.04.2017, 11:00

Zerbst l Die Umfunktionierung des einstigen Frauenklosters ist ein finanziell aufwendiges und nicht unumstrittenes Projekt. Denn die letztlich anfallenden Kosten zur Realisierung des Vorhabens sind momentan nicht genau absehbar. Fakt ist, dass die Mehrheit des Stadtrates für die Nutzung des denkmalgeschützten Objektes an der Breite als Standort für das historische Archiv, das Museumsmagazin sowie das Bau- und Liegenschaftsamt gestimmt hat. Inzwischen liegt die Entwurfsplanung vor, die unter anderem benötigt wird, um die Stark-V-Mittel abzurufen. Dabei handelt es sich um rund 2 Millionen Euro, die in die Sanierung des Klausurflügels fließen sollen. Die Instandsetzung der alten Turnhalle in der Klosterkirche soll mit schon bewilligten Mitteln in Höhe von 564 000 Euro aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ geschehen.

Zum Klosterkomplex gehört allerdings nicht nur dieser rückwärtige, zur Stadtmauer hin sich erstreckende Bereich, sondern ebenfalls der Kasernenflügel entlang der Breite. In diesen hat sich der Landkreis Anhalt-Bitterfeld als Träger der Ganztagsschule Ciervisti eingemietet. Die neunten und zehnten Klassen sowie die Sprachklasse werden dort im ersten Obergeschoss sowie in weiteren Räumen im Klausurflügel unterrichtet.

Zukünftig soll die Schule allein den an der Straße gelegenen Gebäudeteil nutzen. Aus dem Grund ist eine Erschließung des zweiten Obergeschosses vorgesehen. Voraussetzung ist die Schaffung eines zweiten Fluchtweges, die über ein zusätzliches, auf der Hofseite angebrachtes Treppenhaus realisiert werden soll. Darüber hinaus müssen Zwischentüren eingebaut werden für den Fall, dass der Flur verraucht ist und die Schüler von einem Raum zum anderen bis zu diesem Treppenhaus gelangen müssen. „Zur Zeit arbeitet das beauftragte Architektenbüro an der Erstellung des Bauantrages“, informiert Kreissprecherin Marina Jank über den aktuellen Stand. Ziel sei es, die Maßnahme in diesem Jahr abzuschließen, ergänzt sie. Insgesamt 152 000 Euro hat der Landkreis im Haushaltsplan 2017 für das Erfüllen der Brandschutzauflagen eingestellt.

Mehr ist momentan nicht geplant. Wie Marina Jank auf Volksstimme-Nachfrage erklärt, beabsichtigt der Kreis keine energetische Sanierung der beiden Etagen im Kasernenflügel. Wie unlängst erst die FFZ-Fraktion des Zerbster Stadtrates feststellte, sind die Fenster in diesem Bereich undicht, die Hitze der Heizkörper entweicht ungehemmt nach draußen.

Seitens der Stadt ist ebenfalls angedacht, die frühere Aula im oberen Teil der durch eine Zwischendecke geteilten Klosterkirche dem Landkreis zur Verfügung zu stellen. Insofern es dort Investitionsbedarf gebe, müsste dies in Anbetracht der strikten Trennung der einzelnen Bereiche hinsichtlich der Finanzierung über einen Mietvertrag durch den Kreis geschehen, hatte Bürgermeister Andreas Dittmann erklärt. Seitens des Landkreises ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch unklar, ob die Aula benötigt wird, wie Marina Jank sagt.

Fest steht, dass die Ganztagsschule zumindest die nächsten zehn Jahre auf den Ausweich-standort „Frauenkloster“ angewiesen ist. Das hat die Berechnung der Schülerzahlen durch das zuständige Amt ergeben.