1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Prävention ist oberstes Gebot

Unfallkasse  Prävention ist oberstes Gebot

Seit 25 Jahren gibt es in Sachsen-Anhalt wieder einen selbstverwalteten Unfallversicherungsträger. Dieses Jubiläum wurde in Zerbst gefeiert.

Von Daniela Apel 19.12.2016, 00:01

Zerbst l Prävention, Rehabilitation und Entschädigung sind die Stichworte, die bei der Festveranstaltung immer wieder fallen. Im Katharinasaal der Stadthalle findet am Freitagvormittag die feierliche Würdigung der Wiedereinrichtung eines selbstverwalteten Unfallversicherungsträgers in Sachsen-Anhalt statt. Denn es gab sie von 1929 bis 1945 bereits, die Gemeindeunfallversicherungen – die Anhaltische hatte ihren Sitz in Dessau, die der Provinz Sachsen in Merseburg. Erst nach der politischen Wende wurde das System erneut aufgegriffen.

Der 15. November 1991 gilt als Geburtsstunde der heutigen Unfallkasse Sachsen-Anhalt, die ihre Hauptadresse in Zerbst hat. Dies sei der Großzügigkeit der Zerbster und der historischen Bringeschuld der Friesen zu verdanken, wie Bürgermeister Andreas Dittmann schmunzelnd ausführte. Der damalige Stadtdirektor des friesischen Jever, Ingo Hashagen, sei es gewesen, der alles eingefädelt habe, als man in Magdeburg vergeblich nach passenden Räumlichkeiten suchte. Hinzu kam die Weitsicht seines Zerbster Amtspartners Helmut Behrendt.

Jener übernahm in seiner Funktion als Vorsitzender des Vorstandes der Unfallkasse die Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste. Besonders hob er Max Rönninger hervor, der offiziell in den Ruhestand verabschiedet werden sollte. Als langjähriger Geschäftsführer habe er das „Schiff Unfallkasse durch Stürme gelenkt und immer auf Kurs gehalten“. Vor allem seine Sparsamkeit hob Behrendt hervor, dem um die Zukunft der Unfallkasse nicht bange war. Er sprach von einem reibungslosen Übergang. Nachfolger wird Martin Plenikowski, der sich bei der Festveranstaltung als Moderator bewies. „Stabilität und Kontinuität sollte das Motto der Arbeit im Sinne der Versicherten sein“, riet ihm Behrendt.

Wichtigster Auftrag sei die Prävention, betonte nicht nur Angelika Kelsch, Vorsitzende des Verdi-Bezirksvorstandes Sachsen-Anhalt Süd. Auch der Magdeburger Oberbürgermeister Lutz Trümper wies in seinem Grußwort als Präsident des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalts auf die Bedeutung des Gesundheitsmanagements hin. Denn der Grad der Krankheiten sei zu hoch – ein Umstand, der nicht zuletzt aus dem stetigen Personalabbau bei zunehmenden Aufgaben resultiere.

Auch die Rehabilitation zur beruflichen Wiedereingliederung sei wesentlich, gab Beate Bröcker, Staatssekretärin im Sozialministerium, zu bedenken. Sie hielt die Festrede bei der Jubiläumsfeier, die von Solisten des Anhaltischen Theaters Dessau mit einer Reise durch die Welt der Oper musikalisch umrahmt wurde.