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Meinungsfreiheitskonferenz Ein Toter und drei Verletzte bei Schießerei in Kopenhagen

14.02.2015, 16:31
epa04619566 Policemen search the area where shots were reportedly fired during a discussion meeting about art, blasphemy and free speech in Copenhagen, Denmark, 14 February 2015. Several people are reported wounded as shots were fired at a cafe during a meeting organized by Swedish artist Lars Vilks. Viks has faced numerous threats for publishing drawings depicting the Prophet Muhammad in 2007. EPA/MATHIAS OEGENDAL DENMARK OUT +++(c) dpa - Bildfunk+++
epa04619566 Policemen search the area where shots were reportedly fired during a discussion meeting about art, blasphemy and free speech in Copenhagen, Denmark, 14 February 2015. Several people are reported wounded as shots were fired at a cafe during a meeting organized by Swedish artist Lars Vilks. Viks has faced numerous threats for publishing drawings depicting the Prophet Muhammad in 2007. EPA/MATHIAS OEGENDAL DENMARK OUT +++(c) dpa - Bildfunk+++ SCANPIX DENMARK

Kopenhagen (dpa/AFP) | Bei einer Schießerei in Kopenhagen sind drei Polizisten verletzt worden. Zudem sei mindestens ein Mensch getötet worden, meldet die Polizei vor Ort. Es soll sich dabei um einen 40-jährigen Zivilisten handeln.

Die Schüsse seien während einer Veranstaltung über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit von außen auf das Gebäude der Konferenz abgegeben worden, meldeten dänische Medien am Sonnabend. In den Fenstern des Hauses waren zahlreiche Einschusslöcher zu sehen.

Es werde nach zwei Tätern gefahndet, die von außen auf das Gebäude gefeuert haben sollen. Die Angreifer sollen mit einem VW Polo geflüchtet sein. Die dänische Polizei hält den tödlichen Angriff auf eine Diskussionsveranstaltung zur Meinungsfreiheit in Kopenhagen für eine "mögliche Terrorattacke".

Vergleich mit Charlie-Hebdo-Anschlag

Zu den Rednern bei der Veranstaltung gehörte demnach auch der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilks, anwesend war zudem der französische Botschafter François Zimeray. Beide seien nicht verletzt worden.

Zimeray sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Sie haben uns von außen beschossen. Dahinter steckte dieselbe Absicht wie bei \\\'Charlie Hebdo\\\' - außer, dass es ihnen nicht gelang hereinzukommen." Kugeln seien durch Türen gedrungen, alle Anwesenden hätten sich auf den Boden geworfen. Nach seiner Einschätzung wurden mindestens 50 Schüsse abgefeuert, fügte der Botschafter hinzu. Die Polizisten sprachen nach seinen Angaben sogar von 200 Schüssen.

Der französische Außenminister Laurent Fabius verurteilte den "Terrorangriff" in aller Schärfe. Der Elysée-Palast kündigte an, dass sich der Innenminister Bernard Cazeneuve an den Tatort begeben werde.

Bundespolizei unterstützt Fahndung

Nach der Schießerei in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen beteiligt sich die Bundespolizei an der Fahndung nach den flüchtigen Tätern. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Sonnabend der Deutschen Presse-Agentur. Die dänischen Sicherheitsbehörden hätten um diese Unterstützung gebeten. Es geht um verstärkte Kontrollen und Fahndungsmaßnahmen im Grenzraum zwischen Deutschland und Dänemark.

Ein Sprecher des Bundeskriminalamts sagte, die Entwicklung werde aufmerksam beobachtet. Man stehe in engem Austausch mit den dänischen Kollegen. "Wir bewerten die Lage fortlaufend", betonte er. Für nähere Einschätzungen sei es aber noch zu früh.

ARCHIV - Der schwedische Künstler Lars Vilks in seinem Haus bei Hoganas in Schweden am 16.05.2010. Der schwedische Mohammed-Karikaturist war am 14.02.2015 bei einer Veranstaltung in Kopenhagen anwesend, bei der Schüsse gefallen sind. Er ist nicht verletzt worden. Vilks EPA/BJORN LINDGREN / SCANPIX +++(c) dpa - Bildfunk+++
ARCHIV - Der schwedische Künstler Lars Vilks in seinem Haus bei Hoganas in Schweden am 16.05.2010. Der schwedische Mohammed-Karikaturist war am 14.02.2015 bei einer Veranstaltung in Kopenhagen anwesend, bei der Schüsse gefallen sind. Er ist nicht verletzt worden. Vilks EPA/BJORN LINDGREN / SCANPIX +++(c) dpa - Bildfunk+++
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