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Ex-Umweltminister kritisiert schwarz-rote Klimapolitik

01.01.2014, 13:05

Halle - Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer hat die Pläne der neuen Bundesregierung zur Klimapolitik kritisiert. "Ich glaube, die Koalitionsvereinbarung ist für eine engagierte Umsetzung der Energiewende sehr enttäuschend", sagte er dem Radiosender MDR INFO.

So werde nicht geklärt, wie man die Versorgungssicherheit ohne Braunkohle sicherstellen wolle. Um Schwankungen bei den erneuerbaren Energien im Stromnetz auszugleichen, sei Gas viel geeigneter. Es sei gesellschaftlich besser akzeptiert und auch für das Klima besser.

Deutschland und Europa müssten außerdem Technologien anbieten, mit denen die Energieversorgung in den sich schnell entwickelnden Ländern Asiens und Afrikas sichergestellt werden könne, so Töpfer. Das sei ein Beitrag zur Überwindung der Armut. Früher seien Deutschland und Europa bei der Umweltpolitik Vorreiter gewesen, inzwischen nicht mehr. "Ich bin schon sehr besorgt, dass das Signal ins Ausland geht, die Deutschen ziehen die Fahne der Energiewende deutlich weiter nach unten, wenn nicht gerade auf Halbmast", sagte Töpfer.

Der frühere Bundesumweltminister und Chef des UN-Umweltprogramms leitet das IASS-Institut in Potsdam, das sich mit Klimafragen beschäftigt.