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Aufgespießt: 100 Jahre Büstenhalter Er hilft, er stützt und ist ganz nah am Herzen

12.02.2014, 01:15

New York (dpa) l Vielleicht wäre heute alles ganz anders, wenn Mary Phelps Jacob vor 100 Jahren nicht so große Brüste gehabt hätte. Und, wenn zudem nicht 1914 der Erste Weltkrieg ausgebrochen wäre. Doch diese beiden ziemlich unterschiedlichen Faktoren trugen dazu bei, dass eine am 12. Februar 1914 zum Patent angemeldete Erfindung noch heute Frauen und Männer beschäftigt: Der moderne Büstenhalter wird heute 100 Jahre alt.

Kleidungsstücke, die ohne viel Drumherum die weibliche Brust verdecken, gab es schon vorher und Ende des 19. Jahrhunderts auch erste Patente auf "Bruststützen ohne Unterteil", sprich Korsett, das viele Frauen seit Jahrhunderten trugen.

Mary Phelps Jacob jedoch störten die Walknochen, die das Gerüst des Korsetts bildeten, weil die drückten und unter dem Kleid zu sehen waren. Also schnitt die gerade 19-Jährige das Korsett einfach unter der Brust ab und versah den Rest mit ein paar Trägern, die sich seitdem nicht wesentlich verändert haben.

Der Krieg in Europa sorgte für den ersten Aufschwung des Kleidungsstückes: Weil alles knapp wurde, sollten amerikanische Frauen doch lieber sparsame Büstenhalter statt Mieder tragen, hieß es.

Auch wenn Feministinnen ihn ein halbes Jahrhundert später als Symbol der Unterdrückung verbrannten, Männer von Doppel-D träumen, obwohl es diese Körbchengröße in Deutschland gar nicht gibt und jede dritte Frau zu kleine Büstenhalter trägt, sind Amerikanerinnen sicher: Ein Büstenhalter ist wie ein guter Freund: Er hilft, er stützt, und er ist immer ganz nah am Herzen.