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Begehrter FilmpreisWenders und "Citizenfour" mit Oscar-Chancen

21.02.2015, 01:24

Los Angeles (dpa) l Bald hat das Warten ein Ende: Am Sonntag werden in Los Angeles die begehrtesten Filmpreise der Welt verliehen, die Oscars. Neben den Gewinnern wird einer besonders im Scheinwerferlicht stehen: "How I Met Your Mother"-Star Neil Patrick Harris (41) gibt sein Debüt als Gastgeber und Moderator. Er ist Nachfolger von Ellen DeGeneres (57), die im vergangenen Jahr mit einem Superstar-Selfie bei Twitter weltweit Aufmerksamkeit erregte.

Als Favoriten gehen mit je neun Nominierungen die Filme "Birdman oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" und "Grand Budapest Hotel" in das Preisrennen. "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben" hat acht Gewinnchancen, "Boyhood" und "American Sniper" sind für je sechs Trophäen nominiert.

Zu den Darstellern mit Oscar-Chancen zählen Julianne Moore, Reese Witherspoon, Eddie Redmayne, Michael Keaton und Bradley Cooper.

Es gibt auch deutsche Aspekte: Regisseur Wim Wenders (69) könnte in der Sparte "Beste Dokumentation" gewinnen. Er ist mit "Das Salz der Erde" über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado im Rennen.

Zweimal war Wenders zuvor schon nominiert, für "Buena Vista Social Club" und für "Pina". Gewonnen hat er aber noch nie.

Beim dritten Mal sei man schon etwas "abgebrühter", sagte Wenders der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie", witzelte der Regisseur.

Oscar-Chancen hat auch die Doku "Citizenfour" über den amerikanischen Whistleblower Edward Snowden", die der NDR und der BR mitproduzierten.

Hinter dem Film von US-Regisseurin Laura Poitras stehen die Berliner Produzenten Mathilde Bonnefoy und Dirk Wilutzky. Das Team und der Standort Berlin seien für die Entstehung des Films "essenziell" gewesen, erklärte Poitras. "Ich bin dort hingegangen, weil mir der Druck, den ich in den USA erlebte, Sorge machte." Nach der langen, versteckten Arbeit an "Citizenfour" sei es nun "ein wenig surreal", bei Preisverleihungen im Rampenlicht zu stehen, meinte die Regisseurin.