Hagen Eichler zur Zukunft der Hochschulen: Möllrings starkes Signal

Ein Jahr lang hat der Wissenschaftsrat die Hochschulmedizin in Halle unter die Lupe genommen. Als das dicke Gutachten endlich auf dem Tisch lag, bedankte sich Wissenschaftsminister Möllring auch brav. Drei Wochen später zeigt sich nun: Schon damals hatte er schwere Bedenken. Mit seinen Änderungswünschen konnte er nicht durchdringen - und so stimmte er bei der Schlussabstimmung mit Nein. Das ist ein starkes Signal.

Jetzt dürften sämtliche Hochschulen rätseln, was dieser Schritt für sie bedeutet. Sicher ist: Möllring hält nichts von einem Beschneiden der Uniklinik in Halle. Es reiche nicht aus, ein Messingschild "Medizinische Fakultät" an der Hauswand zu haben, sagte er schon vor drei Wochen. Gleichzeitig steht Möllring als einstiger Finanzminister für sparsames Haushalten.

Seine Nein-Stimme im Wissenschaftsrat zeigt vor allem eines: Der neue Ressortchef will den Umbau der Hochschulen nicht lediglich begleiten. Er will ihn prägen.