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Kommentar Steffen Honig zur Lage in der Ukraine: Klüngelei in Kiew

12.08.2014, 01:16

Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, dass die ukrainische Flagge wieder über Donezk weht. Die Krise wäre damit längst nicht vorbei. Ihr Schwerpunkt verschiebt sich nur zusehends in den politischen und wirtschaftlichen Bereich. Während im Osten täglich Zivilisten, Rebellen und reguläre Soldaten sterben, verheddert sich der Kiewer Führungsklüngel in Macht- und Schaukämpfen.

Dieses Gebaren hat die Ukraine erst in den jammervollen Zustand versetzt, den das Land heute bietet. Ministerpräsident Arseni Jazenjuk täuscht mitten im erbitterten Kampf um die Ostukraine mal fix einen Rücktritt vor. Und zieht im gleichen Atemzug den Bürgern eine Kriegssteuer aus der Tasche. Die auf Finanzspritzen aus dem Westen angewiesene Regierung gebärdert sich zudem gegenüber Russland, als hätte sie irgendwelche Bedingungen zu stellen. Die Drohung, den Gastransit durch die Ukraine nach Westen zu stoppen, setzt dem Ganzen die Krone auf. Kommt es tatsächlich zu diesem Affront gegen Europäer, wird es einsam um die Führung in Kiew.