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Christopher Kissmann zur Debatte um die Kanzlerin: Merkel-Kurs birgt Gefahr

30.12.2014, 01:22

Unions-Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich wirft Angela Merkel (CDU) vor, sie vernachlässige konservative Wähler. Damit liegt der Ex-Minister richtig.

Ist eine Position in der Gesellschaft nicht mehr mehrheitsfähig, dreht die Kanzlerin das CDU-Fähnchen häufig schnell nach dem Wind. So war es bei der Abschaffung der Wehrpflicht und beim Mindestlohn, die Gleichstellung der Homo-Ehe mit der Ehe dürfte folgen. Die Aufstiege von Pegida und AfD sind auch deshalb erklärbar, weil die CDU ihr konservatives Profil immer mehr aufgibt. Beide erhalten massiv Zulauf aus der Mittelschicht - Väter und Großmütter, die ihre Werte von den Parteien nicht (mehr) aufgenommen sehen.

Ja, Wahlen werden in der Mitte gewonnen. Wie das geht, hat die Kanzlerin mehrfach vorgemacht. Doch dieser nur auf Mitte ausgerichtete Kurs birgt die Gefahr, dass die Union ihr Profil völlig verspielt. Der Merkel-Nachfolger wird es einmal schwer haben: Er muss einen beliebigen Rest verwalten.