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Matthias Stoffregen zum GDL-Streik: Eitelkeit kostet Millionen

05.05.2015, 01:21

Claus Weselsky will gewinnen. Die GDL soll nicht nur Lokführer, sondern auch andere Bahnbeschäftigte vertreten dürfen, so die Forderung des Gewerkschaftsbosses. Es geht Weselsky nicht um Lohnerhöhungen für die DB-Mitarbeiter, es geht ihm allein um mehr Macht.

Zum drastischen Streik ruft er nun, weil ihm die Zeit davonläuft. Beschließt der Bundestag in ein paar Wochen das Tarifeinheitsgesetz, müsste sich der oberste Lokführer beugen, sich von seinen Ambitionen verabschieden. Deshalb geht er aufs Ganze, nimmt nicht nur den Ärger vieler Bahnkunden in Kauf, sondern auch Millionen-Schäden bei der Bahn und der deutschen Wirtschaft.

Es ist bizarr, wie Machtgier und Eitelkeit eines Einzelnen ein ganzes Land in Mitleidenschaft ziehen können. Fatal wäre es, wenn die Regierung oder die Bahn nun nachgeben würden. Das könnte Nachahmer in anderen Branchen auf den Plan rufen. Es bleibt ein schwacher Trost: Wenn die Tarifeinheit im Juli kommt, ist der Spuk vorbei.