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Kommentar Elisa Sowieja über Eheschließungen: Moderne Romantik

16.05.2015, 01:25

Eltern ohne Trauschein - das ist in Deutschland inzwischen so normal wie Frauen mit Hosen. Diese Entwicklung bedeutet aber keineswegs, dass die Ehe in den vergangenen Jahrzehnten an Wert verloren hat. Im Gegenteil: Sie hat sogar gewonnen. Seit mehr als zehn Jahren bleibt die Zahl der Hochzeiten konstant, obwohl unverheiratete Eltern immer seltener schief angeschaut werden und Frauen immer öfter auch ohne Mann finanziell abgesichert sind.

Die steuerlichen Vorteile mal außen vor gelassen: Das Motiv der Vernunft weicht zunehmend dem des Gefühls. Zwei Menschen, die sich heute das Ja-Wort geben, folgen in aller Regel nicht dem, was jemand anderes von ihnen erwartet, sondern nur ihrem eigenen Drang, einem Menschen offiziell das "für immer" zu versprechen. Und um diesen Menschen zu finden, lässt man sich offenbar auch immer mehr Zeit - diesen Schluss lässt die Statistik über das steigende Heiratsalter zu. So geht moderne Romantik.