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Matthias Stoffregen zu "Altmärker": Misstrauen per Vertrag

15.06.2015, 01:29

Die Krankheitsregelungen bei der Fleischereikette "Altmärker" machen eines sofort deutlich: Hier misstraut die Geschäftsführung ihren eigenen Angestellten. Sie unterstellt ihren Mitarbeitern, dass sie mutwillig krankmachen, sie im Zweifelsfall einen Arzt finden, der ihnen ohne genaueres Hinsehen ein Attest ausstellt. Sonst müsste das Unternehmen nicht per Vertrag auf gesonderte Untersuchungen nach zwei Wochen Krankheit bestehen.

Unabhängig von der juristischen Frage, ob eine Firma solche Verträge überhaupt schließen darf, lässt der Vorgang tief blicken. Eine gesunde Unternehmenskultur erreicht die Geschäftsführung damit jedenfalls nicht. Und selbst wenn Beschäftigte sich häufiger krankmelden - müsste sich die Firma dann nicht hinterfragen, warum das so ist? Wie attraktiv sind die Jobs, werden die Angestellten anständig bezahlt? Wer nicht gut mit seinen Leuten umgeht, wird angesichts des Fachkräftemangels bald keine Nachwuchskräfte mehr finden.