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Kommentar Hagen Eichler über die neue Führung der AfD: Letzte Sicherung entfernt

11.07.2015, 01:01

In kürzester Zeit haben sich bei der AfD die Machtverhältnisse umgekehrt. Ein Beispiel aus Sachsen-Anhalt: Noch im Februar konnte Parteichef Bernd Lucke verhindern, dass der Landesverband Sachsen-Anhalt den rechten Publizisten Götz Kubitschek aufnimmt. Heute, kein halbes Jahr später, hat der Parteigründer Lucke, ausgebuht und niedergeschrien, die Partei verlassen. Dafür sitzt im neugewählten Bundesvorstand André Poggenburg - jener AfD-Landeschef, der sich stets für die Aufnahme von Kubitschek eingesetzt hat.

Mit dem Abgang des liberal-konservativen Flügels verschwinden die letzten Sicherungen gegen den Zustrom von Rechten, die seit langem eine politische Heimat suchen. Die neue Parteichefin Frauke Petry vermeidet es geschickt, selbst gegen Ausländer zu holzen, Verschwörungstheorien zu verbreiten, sich der russischen Despotie anzubiedern. Aber sie signalisiert, dass der ressentimentgeladene Rand des politischen Spektrums in der AfD willkommen ist.