Altschulden Argentinien ist pleite

Argentinien bezahlt einen erbitterten Streit mit US-Hedgefonds mit der Staatspleite. Auch sonst gibt es keine Gewinner bei der Auseinandersetzung. Alle Seiten stellen weiter auf stur.

01.08.2014, 01:10

Buenos Aires (epd) l Zum zweiten Mal in seiner Geschichte ist Argentinien bankrott. Die letzte Gesprächsrunde im Schuldenstreit zwischen der argentinischen Regierung und zwei US-Hedgefonds ging am Mittwochabend (Ortszeit) ergebnislos zu Ende. Zwei Hedgefonds hatten vor einem US-Gericht erfolgreich auf Erfüllung der Forderungen in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar geklagt. Die Frist für eine Einigung lief Mittwoch um Mitternacht New Yorker Zeit ab.

Argentiniens Regierung beschuldigt die USA, verantwortlich für die Lage zu sein. Kabinettschef Jorge Capitanich kündigte an, Argentinien werde eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag prüfen, um gegen das Urteil des New Yorker Richters Thomas Griesa vorzugehen. Es sei absurd, dass Argentinien als zahlungsunfähig eingestuft werde. Richter Griesa stehe im Dienst der Geierfonds ebenso wie der Vermittler Daniel Pollack, der im Auftrag des Gerichts zwischen den US-Hedgefonds und der argentinischen Regierung vermitteln sollte.

Argentinien hätte eine Einigung mit den Hedgefonds erzielen müssen, damit Richter Griesa blockierte Zahlungen an andere Gläubiger freigibt. Da die Zahlungen bis zum Ablauf der Frist nicht erfolgten, wird das Land als zahlungsunfähig eingestuft. Die Ratingagentur Standard Poor`s hatte argentinische Schuldverschreibungen bereits nach dem New Yorker Bankenschluss am Nachmittag auf "partieller Zahlungsausfall" herabgesetzt. Argentiniens Wirtschaftsminister Axel Kicillof erklärte: "Es wurde verlangt, dass wir mehr zahlen als den übrigen Gläubigern, dies kann der argentinische Staat nicht tun."