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Experten rechnen mit weiter steigender Nachfrage von Anlegern Schuldenkrise treibt Goldpreis erstmals auf über 1500 Dollar

21.04.2011, 04:33

Die Schuldenkrise hat den Goldpreis gestern auf den Rekordstand von mehr als 1500 US-Dollar getrieben. Im frühen Nachmittagshandel stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) des Edelmetalls zeitweise auf 1 505,40 Dollar. Mit dem neuen Höchststand ist der Goldpreis seit Beginn des Jahres in der Spitze um rund 14 Prozent geklettert.

London (dpa). Zeitgleich legte auch der Preis für eine Unze Silber kräftig zu und erreichte in der Spitze 44,77 Dollar. Das war der höchste Stand seit 31 Jahren. Seit Jahresbeginn hat Silber sogar noch stärker als Gold zugelegt: Hier liegt der Preissprung bei mehr als 60 Prozent. Von seinem Rekordhoch bei knapp 50 Dollar, das spekulationsgetrieben im Jahr 1980 erreicht wurde, ist der Silberpreise aber noch etwas entfernt.

Nachdem der Goldpreis die psychologisch wichtige Marke von 1500 Dollar übersprungen hat, rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg. "Gold und Silber scheinen nur noch einen Weg zu kennen: den nach oben", hieß es beispielsweise in einem Kommentar der Commerzbank. Der schwache US-Dollar könnte Investoren zu weiteren Käufen motivieren, stimmte auch André Saenger von IG Markets zu.

Schon seit Tagen beflügelt ein Mix aus Schuldenkrise, Inflationssorgen, Dollar-Schwäche und Unruhen in der arabischen Welt die Preise für die vermeintlich sicheren Edelmetalle. Ein Händler brachte es auf den Punkt, als er von einem "perfekten Sturm für die Edelmetalle" sprach. Dabei hatte insbesondere der Warnschuss der US-Ratingagentur Standard & Poor‘s in Richtung der US-Regierung zu Beginn der Woche die neue Rekordjagd bei den Gold- und Silberpreisen ausgelöst. Standard & Poor‘s stellte überraschend die Kreditwürdigkeit der USA infrage.

Als einen weiteren wichtigen Preistreiber sehen Fachleute aber auch die Schuldenkrise in der Eurozone, die sich in den vergangenen Tagen weiter zugespitzt hatte. Spekulationen über einen möglichen Schuldenschnitt in Griechenland ließen die Renditen für Staatsanleihen des Eurozonen-Staates massiv steigen. Gleichzeitig sprangen die Risikoaufschläge für Anleihen aus Griechenland auf neue Rekordwerte.

Zudem treibe auch die Sorge vor den Folgen einer hohen Inflation und der zuletzt schwache US-Dollar die Anleger immer stärker in den "sicheren Hafen" Gold und Silber, hieß es von Experten.