Geschäfte mit fingierten Rechnungen Großkonzerne geprellt

31.05.2011, 04:38

Köln (dpa). Großkonzerne wie die Deutsche Post und Bayer sollen auf die fingierten Rechnungen einer gut vernetzten Betrügerbande hereingefallen sein. Das berichtet das Magazin "Focus". "Wir ermitteln gegen mehr als 40 Personen", bestätigte der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Günther Feld, gestern in Köln. Es habe mehrere Durchsuchungen gegeben. Die Vorwürfe lauten demnach auf Betrug sowie Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Zur Schadenssumme wollte Feld keine Angaben machen, laut "Focus" geht es um Millionen.

Nach bisherigen Ermittlungen sollen die Beschäftigten verschiedener Dienstleistungsfirmen den Konzernen systematisch überhöhte Rechnungen gestellt haben. Dort hätten eingeweihte Mitarbeiter die Rechnungen abgezeichnet und dafür Schmiergelder erhalten. Laut "Focus" soll so ein früherer Manager der Deutschen Post, der ein Geständnis abgelegt habe, über eine halbe Million Euro Bestechungsgelder kassiert haben. Auch die Bayer AG wurde von den Betrügern abgezockt.

Mit einer ähnlichen Masche war in der Vergangenheit auch Ford geprellt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Monaten, weil Mitarbeiter des Autobauers systematisch Schmiergeld und andere Vorteile von Firmen angenommen haben sollen, die mit Ford Geschäftsbeziehungen hatten.