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Wirtschafts- und Finanzkrise berührt auch Schönebecker Firma, bedeutet aber keinen Rückschlag Aufträge des Elbe-Stahlbaus reichen bis ins Jahr 2011 hinein

Von Torsten Scheer 22.05.2010, 05:18

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat auch Sachsen-Anhalts Wirtschaft getroffen. Unternehmen wie der Elbe-Stahlbau Schönebeck (ESB) aber zeigen, dass viele in den vergangenen Monaten gemalte Horrorszenarien nicht eingetreten sind.

Schönebeck. "Natürlich ist die Wirtschafts- und Finanzkrise auch an uns nicht spurlos vorübergegangen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter des Elbe-Stahlbaus Schönebeck (ESB), Thomas Skrobotz, im Volksstimme-Gespräch und verweist auf deutliche weniger am Markt vorhandene Aufträge und damit einhergehende sinkende Preise. Aber, stellt er sogleich die Relation her: "Waren wir in den Jahren 2008 und 2009 zu 130 Prozent ausgelastet, liegen wir jetzt bei 100 Prozent und sind damit auf einem normalen Level angekommen."

ESB ist auf den Bau von Straßen-, Eisenbahn- und Flussbrücken mit Einzelbauteilgewichten von bis zu 100 Tonnen spezialisiert. Gestartet war das Unternehmen vor drei Jahren mit damals vier Mitarbeitern. Heute bietet ESB 70 Frauen und Männern einen Arbeitsplatz. "Der Aufbau der Firma ist nunmehr abgeschlossen, die Mannschaft hat sich gefunden", zieht Skrobotz eine aus seiner Sicht sehr positive Zwischenbilanz. Rund zwei Millionen Euro, davon eine Million für eine Strahl- und Beschichtungsanlage, in der Stahlteile komplett mit einem Korrosionsschutz versehen werden, hat ESB mittlerweile in die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens investiert. 23 Brücken sowie vier Schleusen- und Sperrwerke haben die Stahlbauhallen auf dem Gelände des ehemaligen Traktorenwerkes seit der Firmengründung verlassen.

"Die Bäume wachsen zwar derzeit nicht in den Himmel", beschreibt Skrobotz das momentane wirtschaftliche Umfeld. Aber man müsse nicht pessimistisch in die Zukunft blicken, fügt er hinzu. Bei der Konstruktion und Fertigung von Brücken, die nach wie vor das Hauptstandbein des Betriebes sind, sei man bis "weit ins Jahr 2011 hinein" ausgelastet. Auch der Stahl- und Wasserbau mit Projekten im In- und Ausland entwickle sich sehr gut, konstatiert der Geschäftsführer. Aktuell in den Büchern habe man unter anderem eine Klappbrücke in Niedersachsen mit weit mehr als 1000 Tonnen Gesamtgewicht. Von zunehmender Auftragsbedeutung werde der Süden von Deutschland. Dort würden an vielen Stellen Wasserstraßen wie der Main-Donau-Kanal ausgebaut. Dies wiederum mache vielerorts auch neue Brücken erforderlich.

Verstärkt ausbauen wolle man in den kommenden Monaten das Geschäft "rechts und links von der Werkstatt", spricht Skrobotz die geplante Erweiterung des Leistungsspektrums von ESB an. Insbesondere denke er an den Ausbau das Projektmanagements, das eine höhere Wertschöpfung im eigenen Haus zur Folge habe.