1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Punkt für den Bürojob

Gut 30 Unternehmen suchten auf der Ausbildungsmesse nach Azubis Punkt für den Bürojob

Von Franziska Ellrich 29.01.2015, 02:13

Ob Dachdecker, Frisör oder Seniorenheim: Alle suchen Nachwuchs. Über den passenden Ausbildungsberuf haben sich am Mittwoch hunderte Besucher auf der Ausbildungsbörse in der Burger Stadthalle informiert. Das Fazit: Der Trend geht zum Bürojob.

Burg l Konzentriert schraubt Patricia Rüter die überdiemensional große Schraubenmutter vom Bahngleis-Modell ab. "Als Gleisbauer kann man auch mal ziemlich schmutzig werden", sagt Fiene Schölla. Sie ist zuständig für die Ausbildung bei der Deutschen Bahn. Über 50 Ausbildungsberufe bietet die Bahn gestern in der Burger Stadthalle an. "Gibt`s auch was im Büro?", fragt Anneli Peters. "Na klar, wir brauchen ja auch Leute an den Service-Punkten, eine Ausbildung nennt sich zum Beispiel Kauffrau für Verkehrsservice", erklärt Schölla.

Ganz sicher, was die beiden 14-Jährigen aus Parchen mal machen wollen, sind sie sich noch nicht. Anneli könnte sich was in der Bank vorstellen und Patricia was mit Zahntechnik. Damit die beiden Schülerinnen sich trotzdem informieren, was es noch so für Alternativen gibt, gab es von den Lehrern der Brettiner Schule einen Interviewbogen mit auf die Fahrt zur Ausbildungsbörse, organisiert von der Agentur für Arbeit Magdeburg und dem Jobcenter Jerichower Land. Die erste Frage lautet: "Was kann man bei Ihnen werden?"

Am Stand von Karsten Rauche kann man Dachdecker werden. Allerdings würde das heißen "im Winter warm anziehen", sagt der Unternehmer aus Möser mit einem Schmunzeln. Viele würden jedoch die Heizung im Büro bevorzugen. "Dabei macht es so viel Spaß und bringt eine Menge Abwechslung, Dachdecker zu sein." Mal wird mit Holz, mal mit Schiefer und mal mit Metall gearbeitet. "Das Tolle: Wir gestalten Gebäude und sehen, was wir geschaffen haben." Seinen Neffen Dustin Dittrich konnte Rauche für den Job begeistern. Warum? "Weil wir ein entspanntes und cooles Team sind", so der 22-Jährige.

"Trotzdem tendieren die beliebtesten Ausbildungsberufe oft zum kaufmännischen Bereich", erklärt Agentur-Sprecherin Jana Echternach. Und genau deswegen war am Stand der Discounter-Kette Aldi immer Betrieb. Weit über 1000 Azubis werden dort jährlich gesucht - Azubis, die gern mit Zahlen umgehen.