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40. Plakette Reesener Familie lebt jetzt sicherer

Die 40. Präventionsplakette im Rahmen der Aktion "Das sichere Haus" wurde jetzt in Reesen übergeben.

Von Bettina Schütze 22.07.2015, 17:01

Reesen l "Anlass für uns, sich mit vorbeugenden Maßnahmen gegen Einbrüche zu befassen, waren Einbrüche in unserer Nachbarschaft", erzählt die Hauseigentümerin, die ihren Namen nicht genannt haben möchte. Vier Wohnungseinbrüche gab es in ihrem Umfeld. "So hatte bei uns ein Unbekannter geklingelt und etwas gefragt. Das diente wahrscheinlich nur dem Zweck, um auszukundschaften, ob jemand zu Hause ist", erinnert sich die Frau. Kurz darauf wurde in beide Nachbarhäuser eingebrochen. "Alle vier Wohnungseinbrüche in Reesen konnten bisher nicht aufgeklärt werden", so Polizeioberkommissar Thomas Kriebitzsch vom Polizeirevier Jerichower Land in Burg.

Die Angst, selbst Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden, ist bei dem Reesener Ehepaar nun deutlich gesunken. Polizeihauptmeister Frank Eismann hatte die Beratung des Ehepaares übernommen.

Dabei wurde alles besprochen, was für den angestrebten Einbruchsschutz zu planen war. Frank Eismann: "Vor etwa einem halben Jahr haben wir uns zusammengesetzt. Wir haben Vorschläge unterbreitet, aus denen das Ehepaar dann wählen konnte."

Abschließen wichtig

Sechs Monate später ist das Haus so ausgestattet, dass es Einbrechern schwer fallen dürfte, in das Gebäude einzudringen.

Zum Schutz vor Wohnungseinbrüchen dienen neben den Alarmanlagen vor allem mechanische Sicherungen an Türen und Fenstern. "Was nützt es dem Hauseigentümer, wenn die Alarmanlage losgeht. Die Einbrecher sind schnell und längst weg, ehe andere eingreifen können", weiß Alfred Knoke vom Qualitätsmanagement "Das sichere Haus". Er mahnt aber auch: "Ganz wichtig ist, dass alles abgeschlossen und danach der Schlüssel abgezogen ist."

Nach Einbau der Technik eine Präventionsplakette

Die Kosten für den zusätzlichen Einbruchsschutz sind, so Frank Eismann, steuerlich absetzbar. Kredite gibt es bei KfW-Bank. Die KfW ist die weltweit größte nationale Förderbank sowie nach Bilanzsumme die drittgrößte Bank Deutschlands. Ihre Gründung erfolgte 1948 auf der Grundlage des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau als Anstalt des öffentlichen Rechts. Frank Eismann: "Bei den Versicherungen ist es möglich, mit solchen Nachrüstaktionen Rabatte zu erhalten."

Die Aktion "Das sichere Haus" gibt es seit zehn Jahren. Polizei, Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, Handwerkskammer Sachsen-Anhalt sowie Versicherungen, Bauträger, Planungsbüros und Handwerksbetriebe gehen beim Einbruchsschutz in der Qualitätsgemeinschaft "Das sichere Haus" gemeinsame Wege.

Fachlich qualifizierte Firmen werden im Landeskriminalamt (LKA) in einem "Errichternachweis von Unternehmen für mechanische Sicherungseinrichtungen" benannt.

Hausbesitzer, die nach einer eingehenden Beratung durch die Polizei oder anderer Mitglieder der Qualitätsgemeinschaft "Das sichere Haus" und der erfolgten Montage der entsprechenden Sicherungstechnik den Einbruchsschutz erhöht haben, erhalten eine Präventionsplakette. Diese Plakette wird gut sichtbar am Haus oder Zaun des Grundstückes angebracht.

Aber manchmal reicht es schon aus, seine Absichten nicht in den sozialen Netzwerken bekannt zu machen. So hat aktuell eine Studie unter Einbrechern in englischen Gefängnissen gezeigt, dass sich 78 Prozent der Straftäter ihre Informationen aus dem Internet/Facebook geholt haben.

Der Eintrag "Noch 48 Stunden bis zur Urlaubsreise" genügte beispielsweise schon, dass sich ein Einbrecher über den Namen die Wohnadresse besorgen und dann, als die Bewohner die Urlaubsreise angetreten hatten, in das Haus der Opfer einsteigen konnte.