Polizeieinsatz Sprengstoff in Genthin entdeckt
Genthin l Überraschender Fund für die Polizei: Eigentlich waren die Beamten am Mittwoch einem mit Haftbefehl gesuchten Mann auf der Spur. Gegen 13 Uhr wurden sie von einer Mitbewohnerin in die Wohnung des Gesuchten gelassen. Statt des 53-Jährigen fanden die Polizeibeamten in dessen Wohnung 200 Gramm TNT, scharfe Munition für Schusswaffen, drei Nebelwurfkörper, eine Schreckschusswaffe sowie weitere Gegenstände, deren Besitz nach dem Waffengesetz und Kriegswaffengesetz verboten sind.
Die Gegenstände wurden beschlagnahmt und aus der Wohnung entfernt. Außerdem wurden die Räume im Laufe des Nachmittages mit einem Sprengstoffspürhund durchsucht. Die Bewohner der umliegenden Häuser wurden während der Durchsuchung vorsorglich aus ihren Wohnungen gebeten. Während des Polizeieinsatzes erschien der gesuchte Mann und konnte einen so genannten haftbefreienden Betrag zahlen, wodurch der Haftbefehl hinfällig wurde.
Der in der Wohnung gefundene Sprengstoff hätte laut Angaben der Polizei eine enorme Sprengkraft gehabt und bei einer Explosion zu schweren Personen- und Sachschäden führen können. Der Einsatz hatte nach Volksstimme-Recherchen am frühen Mittwochnachmittag begonnen und dauerte bis in die Abendstunden. Anwohner berichteten von einem umfangreichen Polizeiaufgebot. "Wir haben uns aufgrund der massiven Polizeipräsenz Sorgen gemacht", schilderte ein Hausbewohner die Befürchtungen der Nachbarschaft. "Wir sind froh, dass der Sprengstoff weg ist", meint ein anderer Anwohner.
Der 53-jährige nunmehr von der Polizei Beschuldigte muss sich aufgrund des Fundes wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, gegen das Waffengesetz und wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetzes verantworten.
