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Trend setzt sich auch im Jerichower Land durch / Etwa 85 Fahrzeuge angemeldet Quadfahren - gefährlicher Spaß auf vier Rädern

Von Anja Guse 07.04.2011, 10:22

Sie bringen Fahrspaß und werden immer beliebter - Quads. Etwa 85 dieser kleinen Krafträder sind im Jerichower Land angemeldet. Vor allem im Gelände macht das Fahren richtig Spaß. Größter Feind ist die Selbstüberschätzung. Wer das Gerät nicht absolut sicher beherrscht, riskiert insbesondere in Kurven eine gefährliche Schieflage und schwere Stürze.

Burg/Genthin. Quads liegen absolut im Trend. Das spürt auch Torsten Brütting. Seit zwei Jahren verleiht er in Gerwisch diese Fahrzeuge. "Sie sind besonders bei jüngeren Leuten um die 30 beliebt", sagt er. "Und die Nachfrage wird immer stärker."

Insbesondere das Fahren im kurvenreichen und hügeligen Gelände bringt Spaß. Doch das ist im Jerichower Land nicht oft zu finden. Denn grundsätzlich gilt: Gefahren werden darf nur auf öffentlichen Straßen. Denn für Quads gilt das Gleiche wie für Autos. "Naturschutzgebiete, Deiche oder gar Waldwege sind tabu", erklärt Polizeihauptkommissar Michael Zander vom Revierverkehrsdienst im Jerichower Land.

Wer sich austoben möchte, könne dies beispielsweise auf der Motocrossstrecke bei Madel tun, verrät Torsten Brütting. "Allerdings muss man sich hier erst die Genehmigung vom Eigentümer holen." Weiterer Tipp sei die Motocrossstrecke bei Colbitz. "Dort ist immer jemand vor Ort", so der Möseraner, der selbst gern Quad fährt. Alle anderen Strecken abseits der Straßen, wie beispielsweise Ackerwege und Waldstraßen, dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Eigentümer befahren werden.

Vorgeschrieben sind auch Licht, Tempomesser, zwei Rückspiegel, Hupe, Kontrollleuchten, Sicherungskasten sowie Warndreieck. Bei den gößeren Fahrzeugen ist zudem eine Halterung für den Beifahrer Pflicht, sagt Michael Zander.

Doch selbst wenn alle vorgeschriebenen Dinge am Fahrzeug dran sind, einfach aufsitzen und losbrausen geht nicht. "Das ungewöhnliche Fahrzeugverhalten ist eine echte Herausforderung", meint Torsten Brütting. "Quads sind nicht leicht zu fahren und können weder mit Autos noch mit Motorrädern verglichen werden. Gerade in Kurven sind die Fahrzeug sehr schwer zu händeln." Die Selbstüberschätzung sei der größte Fehler. Das haben im vergangenen Jahr auch einige seiner Kunden gespürt. "Wir hatten 15 Unfälle, zwei Totalschäden, und vier Leute mussten ins Krankenhaus", berichtet der Inhaber des Verleihs. Oft würden sich die Fahrer in einer Kurve seitlich überschlagen. Deshalb sei eine gründliche Einweisung und eine Übungsstunde sehr zu empfehlen.

Übrigens: Auch im Forst- und Jagdbereich werden Quads immer beliebter. "Selbst bei Vermessungen werden sie schon eingesetzt", berichtet Torsten Brütting.