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Mandy Zepig stellte gestern erste Eckpunkte für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing vor Wunsch und Ziel: Eine attraktive Innenstadt

Von Donald Lyko 10.01.2014, 02:23

Bei der Wirtschaftsförderung soll es künftig in erster Linie um die Bestandspflege gehen. Dies und das Stadtmarketing sind Arbeitsschwerpunkte von Mandy Zepig, die seit gut einem Monat in der Stadtverwaltung tätig ist.

Gardelegen l Die ersten Wochen im neuen Job hat Mandy Zepig genutzt, um sich einzuarbeiten. Im Dezember war sie oft mit ihrem Vorgänger Peter Timme unterwegs, der zum Jahresende in den Ruhestand gegangen ist. Gemeinsam haben sie die Ansprechpartner in den Landesbehörden besucht, aber auch die heimischen Betriebe. "Außerdem habe ich mich in die laufenden Fälle eingearbeitet", sagte die 38-Jährige gestern.

"Uns interessiert, was die Firmen von der Wirtschaftsförderung erwarten"

Und sie hat mit der konzeptionellen Arbeit für die Zukunft begonnen, in der es einige neue Ansätze geben soll. Einer davon ist die Überarbeitung und Neugestaltung der Internetpräsentation im Bereich Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. "Da sollte sehr schnell etwas passieren", sagte Mandy Zepig. Unter anderem sollen ihre Dienstleistungen dargestellt werden, zudem alles Wichtige, was potenzielle Investoren vor einer Unternehmensansiedlung interessiert: Grundstückspreise, vorhandene Flächen in den Gewerbegebieten, Wasser- und Strompreise, Fördermöglichkeiten, weiche Standortfaktoren wie Kindereinrichtungen, Schulen und Kulturangebote. Leerstehende Gebäude in der Innenstadt könnten aufgelistet werden, wenn es die Eigentümer wünschen. Auch dazu soll es dann Informationen über mögliche Förderprogramme und Steuervorteile geben.

Standen in den vergangenen Jahren eher Neuansiedlungen von Unternehmen im Zentrum der Anstrengungen, soll es künftig mehr um die Bestandspflege gehen. Dazu wird es demnächst einen Unternehmer-Fragebogen geben, kündigte Mandy Zepig an. "Uns interessiert, was die Firmen von der Wirtschaftsförderung der Stadt und vom Stadtmarketing erwarten", sagte die 38-Jährige. Wenn die Unternehmen es wollen, dann möchte sie gern eine Art Unternehmensdatenbank einführen. Eine konkrete Unterstützung für Firmen könnte die bei der Suche nach Fachkräften sein, für die ebenfalls die Internetseite der Stadt eine Plattform wäre. Andere Städte bieten schon diesen Service. Direkt in den Unternehmen in der Stadt möchte Mandy Zepig gern Aushänge, zum Beispiel an den schwarzen Brettern, anbringen, mit denen sich Gardelgen als Wohn- und Lebensort vorstellt. Die Idee dahinter: Auswärtige Arbeitnehmer bekommen vielleicht Lust, in die Hansestadt zu ziehen. Darum sollen die Aushänge auch Wohnungsangebote und Informationen zum freien Bauland beinhalten.

Stärker als bisher sollen die Existenzgründer angesprochen werden - als Ergänzung zum monatlichen Sprechtag des Existenzgründerberaters des Altmarkkreises Salzwedel.

Mit der Ausschreibung war das Arbeitsgebiet der Timme-Nachfolgerin schon auf das Stadtmarketing erweitert worden. Ziel ist es, die Innenstadt zu beleben und attraktiver zu machen. "Wir haben erkannt, dass es hier Defizite gibt, und das müssen wir ändern", sagte Bürgermeister Konrad Fuchs. Darum sei die Stelle, die im Personalplan schon für einen Wegfall vorgesehen war, neu besetzt und neu definiert worden. "Die Stelle ist wichtig, wir wollen das Heft des Handelns in die Hand nehmen", versicherte Fuchs.

Mandy Zepig setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden, Gastronomen und Hausbesitzern der Innenstadt. Sie selbst versteht sich als Vermittlerin, als administrative Begleiterin. Wie bei den Unternehmen möchte sie zu Beginn der Zusammenarbeit gern erfahren, wie die potenziellen Partner sich diese vorstellen. Darum plant sie eine Veranstaltung, zu der alle Interessenten eingeladen werden. "Ich möchte von Seiten der Verwaltung unsere Unterstützung anbieten", sagte Mandy Zepig. Als Titel solcher Treffen könnte sie sich "Stadt im Gespräch" vorstellen.

"Leerstände führen dazu, dass eine Innenstadt nicht sehr attraktiv ist"

Ganz besonders am Herzen liegt ihr, etwas gegen den Leerstand einiger Innenstadtgeschäfte zu unternehmen. "Denn Leerstände führen dazu, dass eine Innenstadt nicht sehr attraktiv ist", erklärte die Stadtmarketing-Verantwortliche. Sie möchte gern eine Idee, die vor einigen Wochen beim ersten Kulturtreff im Rathaus geäußert wurde, aufgreifen: Ausstellungen in leeren Schaufenstern. Wie bei vielem, hängt die Umsetzung allerdings von der Bereitschaft der Eigentümer ab. Wenn die es wünschen, dann könnten leerstehende Ladengeschäfte ebenfalls auf der Internetseite vorgestellt werden, um die Suche nach Mietern zu unterstützen - immer mit dem Ziel, die Innenstadt zu beleben und vielleicht das Angebot zu erweitern.

"Wir haben schon einige Ideen", kündigte Mandy Zepig an und nannte ein Beispiel: ein Gutschein, der in allen Geschäften der Innenstadt eingelöst werden kann. Dazu wird sie demnächst die Geschäfte abfragen, ob sie teilnehmen würden. Wichtiger Partner soll der Gewerbeverein Gardelegen werden.