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Aus Zichtaus Ortswehr wird künftig eine Löschgruppe von Wiepke / Ausbildungsstand soll in Ruhe verbessert werden "Wir haben immer noch genügend Leute auf dem Auto"

Von Gesine Biermann 03.04.2014, 03:15

Zichtau l Künftig werden sie nicht mehr eigenständig sein, sondern als Löschgruppe zu Wiepke gehören. Am Dienstag beschlossen die Kameraden der Wiepker Feuerwehr in Gegenwart von Ortsbürgermeisterin Astrid Läsecke, einer städtischen Mitarbeiterin und in Absprache mit Bürgermeister Konrad Fuchs und Stadtwehrleiter Sven Rasch, ihren Status als eigenständige Wehr aufzugeben. "Zumindest vorläufig", sagt Läsecke. Denn "wir können jederzeit zurück." Das heißt, aus der Löschgruppe kann auch wieder eine Wehr werden, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Obgleich die auch jetzt schon stimmen würden, denn sowohl Rainer Schmidt, als auch Henri Neumann haben eine Wehrleiterausbildung absolviert. Und auch die Zahl der aktiven Mitglieder sei mit 16 Kameraden so hoch, "dass wir uns nicht zu verstecken brauchen", so Läsecke, "wir fahren bei Einsätzen immer raus und haben immer noch genügend Leute auf dem Auto."

Das Problem sei indes, dass es zu wenige Führungskräfte unter den aktiven Mitgliedern gibt. Henri Neumann hatte die Zichtauer Wehr am 1. April 2012 lediglich kommissarisch mit der Auflage übernommen, die Ausbildung zum Wehrleiter nachzuholen. In der Zwischenzeit hat er die erforderlichen Prüfungen zwar erfolgreich abgelegt, wolle aber den Posten des Wehrleiters nach Ablauf der zwei Jahre dennoch nicht antreten, da er sich voraussichtlich beruflich und privat verändern werde. Ex-Wehrleiter Rainer Schmidt möchte ebenfalls nicht wieder antreten. Mindestens zwei Gruppenführer müsste eine Wehr aber haben, erläutert Stadtwehrleiter Sven Rasch gestern auf Nachfrage der Volksstimme. So sei nur noch eine Umwandlung in eine Löschgruppe möglich gewesen.

In der Stadtwehr habe man die Entscheidung der Zichtauer zwar bedauert, aber schlussendlich akzeptiert, so Rasch. Und das gilt auch für Astrid Läsecke. Sie sei zunächst überrascht gewesen, gibt Läsecke zu, "mittlerweile kann ich das aber gut nachvollziehen." Schließlich geht es um die Rettung von Menschenleben.

Zudem sieht sie die seit Jahren gute Zusammenarbeit mit den Wiepkern als eindeutigen Pluspunkt. Beide Wehren würden ohnehin immer gleichzeitig alarmiert, die Jugendwehren seien schon lange verschmolzen. Das werde auch bei den Erwachsenen funktionieren, ist Läsecke überzeugt.

Und sie sieht nun die Chance, "in aller Ruhe Ausbildungen zu absolvieren und vor allem junge Leute für die Feuerwehr zu begeistern." Damit Zichtau irgendwann wieder eine eigene Feuerwehr hat.