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Integriertes gemeindliches Entwicklungskonzept mit Analyse des Ist-Zustandes Hohe Vereinsdichte im Stadtgebiet

Von Cornelia Ahlfeld 20.02.2015, 02:21

Die Stadt Gardelegen mit ihren 50 Ortsteilen verfügt als eine von insgesamt zehn Orten in Sachsen-Anhalt über ein integrierten gemeindliches Entwicklungskonzept. Es handelt sich um ein Leitbild für die nächsten 15 bis 20 Jahre mit einer ausführlichen Ist-Analyse. Die Volksstimme wird in loser Folge über einzelne Punkte informieren.

Gardelegen l Das integrierte gemeindliche Entwicklungskonzept, kurz IGEK, umfasst knapp 300 Seiten unter anderem mit einer Analyse des gesamten gesellschaftlichen Bereiches der 50 Ortsteile, die zur Einheitsgemeinde Hansestadt Gardelegen gehören. 675 Quadratkilometer groß ist die Fläche. Gardelegen ist damit nach Berlin und Hamburg flächenmäßig die drittgrößte Stadt Deutschlands. In einigen Orten leben nur 50 bis 100 Menschen. Mit durchschnittlich 35 Einwohnern je Quadratkilometer gehört die Stadt zu den am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands. Zum Stichtag 31. Dezember 2012 (Basis für das Konzept) lebten im gesamten Gebiet 23237 Einwohner. Etwa die Hälfte davon in der Kernstadt.

Der Bevölkerungsschwund und die Altersstruktur, Stichwort Überalterung, führen zu Auslastungsproblemen, die Anpassungsstragien an die veränderten Rahmenbedingungen erforderlich machen, heißt es im IGEK. Betroffen sind alle Bereiche, wie die soziale und bildungsbezogene Infrastruktur, Nahversorgungseinrichtungen, technische Infrastrukturen, Wohnungsmarkt und vieles mehr. Dem gegenüber stehen immer weniger werdende finanzielle Zuweisungen von Land und Bund. Ziel des Konzeptes sei es, Handlungsschwerpunkte herauszuarbeiten. Und davor steht zunächst die Aufarbeitung des Ist-Zustandes. Mitarbeiter der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt, unter deren Regie das Konzept erstellt wurde, haben dazu im Vorfeld alle Ortsteile besucht.

Laut IGEK gibt es in der Stadt und den Ortsteilen zahlreiche zivilgesellschaftliche Strukturen, die das Leben vor Ort bereichern, zumeist auf ehrenamtlicher Basis. "Ohne die freiwilligen Leistungen mehrerer hundert Bürger wäre die Lebensqualität für einen noch größeren Teil der Bevölkerung ein ganzes Stück geringer", heißt es dazu im Konzept.

49 Vereine im Sport aktiv

Ehrenamtliche Tätigkeit gebe es vor allem im Bereich der Freizeit und der Daseinsvorsorge. So gibt es zwei Kindergarten-Trägervereine, etwa 15 Ortsgruppen der Volkssolidarität beziehungsweise des DRK, 27 freiwillige Feuerwehren, Kirchenvereine. Dazu drei Gewerbevereine in Gardelegen, Mieste und Letzlingen, zwei Tourismus- und Fremdenverkehrsvereine in Mieste und Lindstedt, drei Fördervereine für Freibäder in Zichtau, Potzehne und Mieste.

36 Vereine engagieren sich in der Kultur- und Brauchtumspflege, in der Organisation von Festen und in der Bewahrung historischer Schätze. 49 Vereine sind im sportlichen Bereich, etwa Fußball, Handball, Volleyball, Kegeln, Schießsport, Tennis, Reiten, Tischtennis oder Motorsport, aktiv. Darüber hinaus gibt es Jagd- und Schützenvereine, Gesangs- und Musikvereine sowie Kaninchen-, Tauben- und Geflügelzüchter. Bei den Gesprächen vor Ort sei auch immer wieder auf eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe hingewiesen worden. Hier besteht ein großer Vorteil gegenüber oft anonymen Lebensverhältnissen in der Stadt, wird im Konzept zusammengefasst.

Laut Zensus 2011 gibt es in der Einheitsgemeinde Gardelegen 6726 Gebäude mit einer Wohnnutzung, in denen 11844 Wohnungen vorhanden sind. 7979 Gebäude befinden sich im privaten Besitz. 1758 Gebäude gehören kommunalen Wohnungsunternehmen, 1005 sind im Besitz von Gemeinschaften von Wohnungseigentümern, 836 gehören Wohnungsgenossenschaften. Zum Zeitpunkt der Erhebung standen 914 Wohnungen leer.

Der Wohnungsleerstand in Kernstadt ist relativ gering. In den Ortsteilen wird der Leerstand zunehmen.