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Rudi Wolski wettert gegen die Aufstellung einer Info-Tafel in Jävenitz in der Nähe der Kirche "Das gehört nicht ins Dorf"

Von Ilka Marten 04.03.2015, 02:19

Nach zwei Vor-Ort-Terminen gibt es nun einen dritten, in dem noch einmal überprüft werden soll, ob die geplante Tafel des Sportvereins Heide Jävenitz den Blick auf Ehrenmal und die Kirche verdecken wird. Darüber diskutierten die Mitglieder des Bauausschusses.

Jävenitz l Sie soll 2,40 mal 2,20 Meter groß werden - und erregte am Montagabend einige Gemüter im städtischen Bauausschuss. Eine Info-Tafel in dieser Größe will der Sportverein Heide Jävenitz im Dorf, in einem Beet, an der Bundesstraße 188 aufstellen lassen. Bislang sind nur die ersten Löcher gebuddelt, aufgestellt ist das Schild noch nicht.

Rudi Wolski, berufener Bürger für die CDU-Fraktion im Bauausschuss, wetterte gegen das Projekt. "Das ist kein Schild, wie es hieß, sondern eine Tafel", so der Jävenitzer. Sie werde mit ihrer Größe das Ehrenmal verdecken. "Das ist eine Werbetafel der Sponsoren, das gehört da nicht ins Dorf, sondern auf den Sportplatz", schimpfte er. Und er legte nach: "Die Anwohner fühlen sich beeinträchtigt." Weiter sprach er von Verunstaltung und einer Unterschriftensammlung, die bereits initiiert wurde.

Dem widersprach Stadtratsmitglied Christian Glatz (Gemischte Fraktion), der als Zuhörer die Sitzung verfolgt und Rederecht zu diesem Thema erhalten hatte. "Es wird keine Unterschriftensammlung geben und die Tafel wird nichts beeinträchtigen." Die meisten fänden das sehr gut. Außerdem komme die Tafel dem ganzen Dorf zu Gute.

Ein Ortschaftsrat hätte sich damit befassen können

Angedacht sei ein Modell, wo man Schilder reinschieben könne, wenn Veranstaltungen anstehen. Guido Euen vom Sportverein, der das Projekt , das ausschließlich von Sponsoren finanziert wird, mit initiiert sagte, dass dort Fußballspiele, aber auch Veranstaltungen wie etwa der Weihnachtsmarkt angekündigt werden sollten

Laut Glatz solle die Tafel, für die ein Bauantrag gestellt worden ist, vier Meter entfernt von der Bundesstraße in einem Rondell stehen. "Sie sieht wirklich gut aus. Sie wird kein Ehrenmal verdecken und der Verkehr wird nicht beeinträchtigt", warb er für das Projekt, das die Stadt keinen Cent koste.

Sven Grothe, berufener Bürger für die Fraktion Freie Liste, merkte an, "dass ich mir vorstellen kann, dass der Blick auf Ensemble mit der Kirche beeinträchtigt wird". Gegen den Standort sprach sich auch Hannelore von Baehr (Gemischte Fraktion) aus. Doch ganz gleich, wie die Ausschussmitglieder am Montag diskutierten. Die Entscheidung über die Aufstellung fällt an anderer Stelle, verdeutlichte Bürgermeister Konrad Fuchs und verwies auf das Straßenverkehrsamt der Kreisverwaltung sowie den Landesbaubetrieb Nord. "Diese Behörden entscheiden nach allgemein gültigen Regularien", so Fuchs. Er sehe aber, wie offensichtlich die Meinungen dazu auseinandergehen.

Bauamtsleiter Engelhard Behrends setzte hinzu: "Es ist bedauerlich, dass wir in Jävenitz keinen Ortschaftsrat haben, der sich damit hätte befassen können." Er sei etwas überrascht über den Verlauf der Diskussion am Montag gewesen, da es zwei Vor-Ort-Termine zum Standort gegeben hatte.

Nun werde es - in Abstimmung mit dem Altmarkkreis - einen weiteren geben, wo geschaut werde, inwieweit der Blick auf Denkmal und Kirche beeinträchtigt wird, so Behrends. Die Stadt muss zu dem Bauprojekt ihr gemeindliches Einvernehmen erteilen.