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Feierlicher Abschied von 55 Schülern der Gardeleger Karl-Marx-Sekundarschule Das Ende als Anfang eines Weges

Von Gesine Biermann 06.07.2015, 03:13

Nun ziehen sie hinaus in die Welt. Das Zeugnis, das die Abschlussschüler der Sekundarstufe in Gardelegen am Sonnabend nach neun oder zehn Jahren Schule erhielten, werden sie allerdings noch viele Male herausholen müssen...

Gardelegen l An diese Feierstunde werden sich die 55 Absolventen der Gardeleger Sekundarschule wohl noch lange erinnern - so an die schöne Rede von Schulleiter Horst-Dieter Radtke, vielleicht auch an die festliche Stimmung und das anspruchsvolle Programm der Musikschule, der Theatergruppe oder des Chores, ganz sicher aber wird ihnen die schon fast tropische Hitze im Gedächtnis bleiben, die am Sonnabendnachmittag in der Aula der Neubauschule herrschte. Denn an eine so heiße Zeugnisausgabe konnten sich nicht einmal die Lehrer erinnern, die schon viele davon erlebt hatten.

"Sicherlich ist der eine oder andere von Euch jetzt auch geschafft."

Schulleiter Horst-Dieter Radtke

Dennoch ließen sich die jungen Damen und Herren einen der wichtigsten Tage ihrer Schulzeit davon natürlich nicht verderben. "Auf diesen Tag" hatten sie schließlich alle "lange hingearbeitet", erinnerte auch der Schulleiter. "Ihr habt es geschafft, und sicherlich ist der eine oder andere von Euch jetzt auch geschafft", so Radtke, und schmunzelnd: "Das gilt aber nicht nur für euch Schüler, sondern auch für uns als Lehrer und für Eure Eltern." Denn so viele Jahre miteinander auf dem Weg zu sein, bedeute auch, immer wieder Höhen und Tiefen zusammen zu erleben. Auch wenn die Tiefen irgendwann in den Erinnerungen verschwinden, sah Radtke voraus:

"Das ist öfter so im Leben: Der Blick zurück verklärt!"

Am Sonnabend schauten die Abschlussschüler aber natürlich nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft. Und die wird für acht der jungen Leute sogar weiter in der Schule liegen. Denn sie werden im kommenden Schuljahr im Gardeleger Gymnasium oder einem Fachgymnasium weiterlernen. "Da ste- hen jetzt noch einmal drei, vier Jahre Schule an, so Radtke. "Und auch die anderen werden die Schule nicht komplett los." Denn weitere 22 Schüler beginnen nun eine Lehre, die mit der Berufsschule untrennbar verbunden ist. Weitere sieben haben ein freiwilliges soziales Jahr geplant, um danach in die Ausbildung zu starten, zählte Horst-Dieter Radtke auf. Die meisten Schüler haben somit ihr Ziel klar vor Augen. Den anderen 18 Schülern wünschte er deshalb besonders, dass auch sie schnell

einen Ausbildungsplatz finden werden. Die Chancen dafür stehen gut. Immerhin konnten 19 einen erweiterten Realschulabschluss erreichen, 31 schafften den Realschul- und fünf den Hauptschulabschluss.

"Ein Erfolg, auf den wir alle miteinander stolz sein können."

Schulleiter Horst-Dieter Radtke

"Ein großartiger Erfolg, auf den wir alle miteinander stolz sein können", lobte der Direktor, "und zwar ihr als Schüler, wir als Lehrer und Sie als Eltern."

Denn schließlich waren nicht nur die schulischen Anforderungen, sondern auch so manche bürokratische Hürde zu nehmen, die sich in Erlassen und veränderten Strukturen, in Versetzungsordnungen, Stundenzuweisungen und Lehrkräfteversorgung

zeigte. Schule in Sachsen-Anhalt verlaufe eben nicht immer kontinuierlich. "Das wisst ihr als Schüler viel besser als eure Eltern und Lehrer.

Allen, die die Abschlussklassen bis hierhin begleitet hatten, sprach Radtke deshalb auch noch mal seinen Dank aus: Insbesondere galt der den Klassenlehrern Angelika Hanke (10a), Kathrin Knopf (10b), Elfi Szpöt (10c) sowie den Pädagogen, die die Hauptschüler unterrichteten, nämlich Renate Bedranowsky (9a) und Joachim Behrends (9b).

Radtke dankte aber auch den Eltern, die "kreativ, konstruktiv und kritisch" mitgearbeitet hatten. So mancher von ihnen hatte zudem Klassenfahrten begleitet oder Projekte und Konferenzen unterstützt, erinnerte Horst-Dieter Radtke.

Bevor er gemeinsam mit den Klassenlehrern die Zeugnisse überreichte, gab er seinen Schülern noch einen klugen Spruch mit auf den Weg: Wer etwas vermeiden will, sucht Gründe. Wer etwas erreichen will, sucht Wege!" Er wünsche ihnen, so Radtke,

dass "ihr euren Weg findet und erfolgreich geht. Denn das Ende eurer Schulzeit ist gleichzeitig der Anfang eines neuen Weges."

Für drei von ihnen gab es auf diesem Weg vom Förderverein der Schule zudem noch eine kleine Anerkennung. Mit Jördis Weiß aus der Klasse 10a, Maria Engelhardt aus der Klasse 10b und Judith Mögling aus der Klasse 10c wurden durch den Vereinsvorsitzenden, Walter Thürer, die Leistungsstärksten jeder Klasse geehrt.

Dann allerdings hielt es keinen mehr in der heißen Aula. Schließlich wartete am selben Abend der große Abschlussball im Schützenhaus und dann natürlich das Leben...