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Stadtrat bestätigt Dachsanierung

Von Cornelia Ahlfeld 07.07.2015, 19:02

Der Stadtrat hat vor der Sommerpause den Haushalt 2015 bestätigt. Darunter auch die Position Dachsanierung der Solpker Turnhalle.

Gardelegen l Mit Ausnahme von Sieghard Dutz (Linke) zeigten alle Stadträte, die sich am Montagabend zum Thema Sporthalle äußerten, Verständnis für die Argumentation des SPD-Stadtrates Jörg Marten, das Projekt Sanierung des Solpker Sporthallendaches mit einem Sperrvermerk zu versehen, um das Vorhaben noch einmal zu prüfen. Kurz nach der Debatte zur Sporthalle warnte gar CDU-Stadtrat Thomas Genz vor einer in den nächsten Jahren drohenden Haushaltskonsolidierung.

Dennoch war sich die Mehrheit der Stadträte einig, die Position ohne Sperrvermerk zu belassen, den Haushalt zu beschließen und damit den Weg frei zu machen für eine Dachsanierung der Solpker Sporthalle, die nach einem Dachbinderbruch seit Anfang Dezember 2013 gesperrt ist. Das belastet den Sportverein Komet Solpke, der nicht mehr in der Form wie früher Sport treiben und trainieren kann. Einige Sportgruppen üben derzeit in Gardeleger Hallen, andere in der Miester Sporthalle. Dem Verein drohe die Auflösung, wenn die Solpker Halle nicht bald wieder nutzbar sei. Mehrfach hatten Solpker Sportler betont, dass sie keine grundauf sanierte Halle brauchen, sondern nur ein neues Dach, damit die Halle wieder geöffnet werden kann (wir berichteten).

Von daher zeigten die Solpker Sportler Präsenz in allen Fachausschüssen. Am Montag nahm eine Delegation des Sportvereines Komet Solpke auch an der Stadtratssitzung teil - deutlich erkennbar in blauen Vereinsshirts - und nach der Haushaltsbeschlussfassung auch sichtlich erleichtert.

Zuvor jedoch gab es erneut eine Diskussion zum Thema Sporthalle in Solpke. Und die wurde von Jörg Marten eröffnet, der seinen Antrag aus dem Finanzausschuss mit dem Sperrvermerk wiederholte.

"Ich tue das nicht, weil es mir Spaß macht, mich unbeliebt zu machen, sondern aus Sorge um die Finanzen der Stadt."

Stadtrat Jörg Marten

"Ich tue das nicht, weil es mir Spaß macht, mich unbeliebt zu machen. Ich tue das auch nicht, weil ich etwas gegen den Sport, gegen Sportler oder gegen die Ortsteile habe", betonte Marten. Er beantrage den Sperrvermerk aus "Sorge um die Finanzen der Stadt". Denn ein neues Dach mache aus der Halle noch längst keine neue Halle. Der Sanierungsbedarf würde laut Bauamt bei einer Million Euro liegen, die im Haushalt über 26 Jahre abgeschrieben werden müssten. Das seien rund 40 000 Euro im Jahr, die den Ergebnishaushalt negativ belasten würden.

Das ist Geld, das in den kommenden Jahren irgendwo anders eingespart werden oder irgendwo anders von den Bürgern eingenommen werden muss", machte Marten deutlich.

Mit einem Sperrvermerk könne alles noch einmal geprüft, möglicherweise Fördergeld für eine Komplettsanierung akquiriert werden. Vielleicht wäre auch der Neubau einer kleineren Halle wesentlich sinnvoller. All dies, ebenso die nicht gegebene Auslastung der Halle, könnte in Ruhe noch einmal beleuchtet werden, um eine "gute Lösung für Solpke" zu finden.

Er könne die Argumentation Martens akzeptieren, "ich werde aber nicht dafür stimmen", stellte Stadtrat Rüdiger Wolf (Freie Liste/Feuerwehr) klar. Das Dach müsse repariert werden, damit die Halle wieder nutzbar sei. Wenn nichts passiere, müsse die Stadt das Geld für den Abriss aufbringen. Wolf sprach sich für einen kurzfristigen Baubeginn aus.

Sein Fraktionskollege, Stadtrat Dirk Kuke, sprach sich ebenfalls für die Dachsanierung aus. "Man muss auch mal über seinen eigenen Schatten springen und nicht nur auf die Spaßbremse drücken, sondern auch investieren", betonte Kuke.

Verständnis für die Blickweise Martens zeigte auch Gustav Wienecke (Gemischte Fraktion). Es sei richtig, dass man jeden Euro nur einmal ausgeben könne. "Es muss möglich sein, das Hallendach zu erneuern, damit die Halle wieder nutzbar ist. Wir haben das versprochen mit der Schließung der Solpker Schule, dass die Halle gemacht wird", sagte Wienecke.

Auch CDU-Fraktionschef Jörg Gebur zeigte Verständnis für die Argumentation Martens. Er sei aber dafür, so schnell wie möglich das Hallendach in Angriff zu nehmen und nicht darauf zu warten, dass einer vor der Tür steht mit Fördermitteln, "und wir machen die Tür auf und sagen, kommen Sie herein", so Gebur.

"Ich kann Herrn Marten nicht verstehen", betonte dagegen Linke-Stadtrat Sieghard Dutz. Das Dach der Halle sei schnellstens in Ordnung zu bringen. Das sah auch Margot Göbel (Gemischte Fraktion) genauso.

Für den SPD-Antrag gab es nur einen Befürworter: Jörg Marten. Der Haushalt insgesamt wurde vom Stadtrat mehrheitlich bestätigt.