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Müllentsorgung Gelbe Tonne nicht geplant

27.07.2015, 18:12

206 Kilogramm Haus- und Sperrmüll produziert jeder Sachsen-Anhalter im Jahr. Im Altmarkkreis Salzwedel sind es mit 186,9 Kilogramm deutlich weniger.

Volksstimme: Der Altmarkkreis befindet sich beim Müllaufkommen pro Einwohner im landesweiten Vergleich im unteren Drittel. Worauf führen Sie das zurück?
Katrin Pfannenschmidt: Mit der Ausgestaltung des Gebührensystems kann das Entsorgungsverhalten der Bürger maßgeblich beeinflusst werden. Der Altmarkkreis setzt seit vielen Jahren auf die Erhebung verursachergerechter Gebühren für die Abfallentsorgung. Der Bürger kann mit der Anzahl der Entleerungen seiner Mülltonne die Höhe seiner Abfallgebühren direkt beeinflussen. Je weniger Abfall produziert wird, umso niedriger sind die Gebühren. Indirekt wird somit also auch ein Anreiz zur Abfallvermeidung geschaffen.

Relativ hoch ist der Anteil an Wertstoffen. Sind die Westaltmärker fleißige Mülltrenner und besonders umweltbewusst?
Für die Sammlung von Verpackungen stehen im Altmarkkreis insgesamt drei Sammelsysteme für Papier, Pappe und Kartonagen ("Blaue Tonne"), Leichtverpackungen ("Gelber Sack") und Altglas zur Verfügung. Die eingerichteten Erfassungssysteme sind im Altmarkkreis insgesamt gut ausgebaut, komfortabel gestaltet und werden somit gut genutzt.

Im Vergleich zu den anderen Kreisen werden besonders wenig organische Abfälle eingesammelt. Wird sich das mit Einführung der Biotonne ändern?
Bei uns werden derzeit ausschließlich Grünabfälle getrennt erfasst, die auf den Wertstoffhöfen der Deponie GmbH kostenlos abgegeben werden können. Hierzu zählen unbehandelte pflanzliche Abfälle wie Rasenschnitt, Baum- und Strauchwerk, die nicht selbst kompostiert und auch keiner anderen Verwertung zugeführt werden können. Eine separate Sammlung von Nahrungs- und Küchenabfällen existiert im Altmarkkreis bislang nicht. Diese Abfälle werden, sofern eine Eigenkompostierung nicht erfolgt oder erfolgen kann, zusammen mit dem Hausmüll eingesammelt. Die Einführung einer Gelben Tonne ist im Altmarkkreis derzeit nicht geplant, da hier das Erfassungssystem mit dem Gelben Sack vorgehalten wird. Inwieweit sich der Anteil durch die separate Entsorgung erhöht, lässt sich erst nach einer Prognoseberechnung ermitteln. Diese wird mit dem Abfallwirtschaftskonzept vorliegen.

Wird es in absehbarer Zeit die Biotonne und die Gelbe Tonne im Altmarkkreis geben?
Ein Erfassungssystem für Bioabfall, nämlich das Sammeln von Küchen- und Gartenabfällen über eine sogenannte Biotonne wird im Rahmen der Diskussion bei der Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes eine wesentliche Rolle spielen. Die Einführung einer Gelben Tonne ist im Altmarkkreis derzeit nicht geplant, da hier das Erfassungssystem mit dem Gelben Sack vorgehalten wird.

Wie weit ist die Erarbeitung des neuen Konzeptes vorangeschritten, wann wird es in den Ausschüssen beraten werden können?
Gemäß den landesrechtlichen Regelungen hat der Altmarkkreis ein Abfallwirtschaftskonzept aufzustellen und alle fünf Jahre fortzuschreiben mit dem Ziel, die Entsorgung der im Kreis angefallenen und überlassenen Abfälle insbesondere aus privaten Haushalten, sicherzustellen. Ein Ingenieurbüro ist mit der Erarbeitung beauftragt. Im August liegt der Entwurf vor und kann in das Beteiligungsverfahren gegeben werden. Die Gemeinden, Verbände, Organisationen und Kammern, deren Aufgaben oder satzungsgemäße Interessen durch das Abfallwirtschaftskonzept berührt werden, wird die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Danach wird das Papier in den Fachgremien vorgestellt und beraten. Der Kreistag wird abschließend einen Beschluss fassen.