Bürgerpark Einfach nur peinlich!

Als Freizeit- und Erholungspark war er gedacht. Davon ist der Gardeleger Bürgerpark derzeit allerdings weit entfernt.

Von Gesine Biermann 11.08.2015, 19:06

Gardelegen l "Es war ein schrecklicher Ort. Es war staubig und hat gestunken." Diesen Satz sagte Landschaftsarchitekt Marcel Adam Mitte April 2014. An diesem Tag wurde der neue Bürgerpark Gardelegen offiziell eröffnet. Und zu seinen Worten nickten viele Bürger zustimmend - zumindest die, die das Gelände des ehemaligen ACZ-Werkes noch vor der Umgestaltung kannten. Doch mit Hilfe von viel Geld, nämlich rund 1,4 Millionen Euro, wurde die Fläche schließlich renaturiert. Es gab reichlich Fördermittel, mit einem Eigenbeitrag von 400 000 Euro hatte aber auch die Stadt ordentlich investiert. Doch die Maßnahme lohnte sich. Begeistert nahmen die Bürger den schmucken Park mit den Bänken und Wiesen, den Wegen und Spielbereichen in Besitz. Zunächst jedenfalls...

Mittlerweile kann man den eingangs erwähnten Satz von Planer Marcel Adam nämlich fast schon wieder bestätigen. "Schrecklich" trifft es zwar noch nicht ganz, aber staubig ist es derzeit schon wieder im Bürgerpark. Und partiell riecht es auch nicht angenehm - vor allem dort, wo Hundebesitzer ihre Tiere von der Leine lassen. Auch optisch bietet das Areal schon längst keinen attraktiven Anblick mehr. Picknick auf der Wiese? Fehlanzeige!

Pflegearme Bewirtschaftung?

Und auch Familien mit Kindern verirren sich wohl kaum noch hierher. Denn rund um die Sitzgelegenheiten - eigentlich mal sehr schick angelegt - wuchert das Unkraut hüfthoch.Ohne regelmäßige Pflege geht es eben doch nicht. Die wollte sich die Stadt indes so weit wie möglich sparen. So war extra ein robuster Grassamen gewählt worden und auch die Bepflanzung sollte mit wenig Wasser auskommen.

Bereits im Juni des vergangenen Jahres zeichnete sich allerdings ab, dass das Experiment einer pflegearmen Bewirtschaftung mithilfe von Schafen wohl gescheitert ist. Denn zum einen sei die Grasnarbe noch gar nicht fest genug, wie damals Schäfer Joachim Gaudian bestätigte, zum anderen kötteln die Tiere natürlich überall hin, was auf dem Spielbereich und dem Fußballplatz einfach unhygienisch ist. Dass die "pflegearme Bewirtschaftung mit Schafen nicht des Rätsels Lösung ist", bestätigt auf Nachfrage nun auch Bürgermeisterin Mandy Zepig. Und auch sie findet schließlich, dass der Bürgerpark derzeit "einfach nur ein peinlicher Anblick ist".

Wie es weitergehen soll, will sie deshalb auch nicht intern innerhalb der Verwaltung entschieden wissen, sondern den Stadtrat daran beteiligen. So wie es jetzt ist", so Zepig, "kann es jedenfalls nicht bleiben!"