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Kinder der Kita Estedt lernten viel über die Natur in ihrer Umgebung Fuchs hat heute Konkurrenz

Von Philip Najdzion 12.03.2011, 04:24

Mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt haben sich jetzt die Kinder des Estedter Kindergartens beschäftigt. Sie besuchten am Donnerstag die Trophäenschau des Estedter Hegeringes Hellberge Estedt.

Estedt. Geweih an Geweih hing im Estedter Saal. Der Hegering stellte seine Trophäen zur Schau. Da staunten auch die Kinder der Kita Hellbergwichtel. Jäger Otto Volber zeigte und erklärte den Kindern alles über die Rehe. Die Geweihe interessierten die Kinder jedoch nicht so sehr wie andere Tiere. Denn auf der gegenüberliegenden Seite des Saales hatte Volber ausgestopfte Tiere, wie Fuchs, Dachs, Marderhund und Waschbär, aufgestellt. "Wie süß und wie flauschig", riefen manche.

Was für die Kinder niedlich ist, ist für den Naturliebhaber Volber ärgerlich, sagte er. Denn gerade Marderhund und Waschbär fressen die Eier von vielen Vögeln und verbreiten sich in der Altmark immer mehr. "Sie sind schädlich hoch drei", sagt Volber.

50 Waschbären erlegten die Jäger des Hegeringes im vorigen Jagdjahr. Die Waschbären treten in Konkurrenz zu den Füchsen. Ihm sei Reinecke Fuchs allerdings lieber. "Er ernährt sich zu 60 Prozent von Mäusen", sagt der Jäger. Das Gesamtergebnis des Jagdjahres zeigen die Geweihe: inklusive der Tiere, die bei Unfällen verendeten, kamen die Jäger auf mehr als 50 Rehe.

Die Abschüsse laufen nach verschiedenen Kriterien, erklärte Volber. Bei der Jugendklasse dürften Tiere bis zu zwei Jahren erlegt werden, wenn sie als "nicht zuchtwürdig" eingeschätzt werden. Sie könnten die Stärke und Gesundheit des Hegebestandes schwächen. Dann gibt es die "Ernteböcke". "Im Alter von fünf bis sechs Jahren haben sie ihren Zenit erreicht", sagt Volber. Drittens würden Rehböcke mit Abnormalitäten geschossen. Prachtstück der diesjährigen Jagd ist der Kopf eines Mufflonwidders aus den Hellbergen. Auf fünf Jahre schätzt Volber das Tier, das bestimmt 30 Kilo gewogen haben muss. "Wir haben die Mufflons 1975 hier ausgewildert", sagte Volber. Begonnen worden sei damals mit ein paar Schafen und Widdern, die ausgesetzt wurden. Heute gebe es in den Hellbergen etwa 150 Mufflons.