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Angebot des AWO-Fachkrankenhauses Jerichow wurde erneut sehr gut angenommen / Schwerpunkt Rückenschmerzen An die Gesundheit denken, bevor es "zwickt"

Von Sigrun Tausche 12.06.2014, 03:18

Der Gesundheitstag im AWO Fachkrankenhaus Jerichow ist längst auch für viele Einwohner der Stadt und der Umgebung ein fester Termin im Jahr geworden. Erneut wurde dieses Angebot sehr gut angenommen, und es gab auch wieder einiges Neues zum Kennenlernen und Probieren.

Jerichow l Das herrliche Wetter hat es wieder möglich gemacht, auch das Gelände hinter Haus 6 zu nutzen. Hier warteten die Interessenten gemütlich auf den Bänken im Grünen darauf, dass sie an die Reihe kamen bei der Kontrolle der Venenfunktion, bei der Nada-Ohrakkupunktur, beim Schröpfen...

Im Eingangsbereich von Haus 6 gab es wie gewohnt verschiedene Stände, wo Blutdruck, Blutzucker, Lungenfunktion und anderes kontrolliert werden konnte. Erstmals war hier ein Team der Kloster-Apotheke mit dabei. Auch für Augen und Ohren hatte das Fachkrankenhaus Unterstützung "von außen" bekommen: Hörakustik Haase aus Genthin und Augenoptik Schröder aus Jerichow. Beide waren der Ruhe wegen in separaten Räumen untergebracht.

Ein "Hingucker" draußen auf der Wiese war eine Stute mit Fohlen vom Stutenmilchhof Freudenhagen aus Mangelsdorf, der ebenfalls mit Angeboten präsent war.

Gut besucht waren auch die Räume der Physiotherapie. Die breite Palette der Therapiemöglichkeiten wurde gern ausprobiert, wobei so mancher seine Stärken und Schwächen schnell erkannte. Die Besucher erfuhren freilich auch, dass sich so manches Defizit in der Beweglichkeit und so manche schmerzhafte Verspannung bei regelmäßigem Training beseitigen oder zumindest bessern lässt. Nur ist das selten allein mit zehn verschriebenen Anwendungen zu erreichen...

Eine Warteschlange bildete sich unter anderem draußen vor dem Stand vom Sanitätshaus Oesterreich aus Magdeburg, wo die Venenfunktion in den Beinen gemessen wurde. Nicht nur jene, die bereits Beschwerden hatten wie Krampfadern, dicke Beine bei langem Stehen und so weiter, hatten hier die Möglichkeit, sich testen zu lassen. So mancher, der noch nichts von einer eingeschränkten Venenfunktion ahnte, bekam hier einen Schreck - und ein Schreiben an seinen Hausarzt inklusive Messwerten.

Wer über verspannte Rückenmuskulatur zu klagen hatte, war beim Schröpfen richtig. Markus Langbein, Gesundheits- und Krankenpfleger in Haus 14, hat eine zusätzliche Ausbildung zum Heilpraktiker absolviert. Mittels Schröpfkopfmassage förderte er zunächst die Durchblutung im schmerzenden Bereich und setzte dann einzelne Schröpfgläser auf.

Eine gut ausgebildete, intakte Muskulatur ist für die Gesundheit des Körpers insgesamt sehr wichtig - das wurde auch bei den beiden Vorträgen deutlich. Zunächst referierte Peter Wunsch, Mastertrainer im Gesundheits- und Fitnessstudio "Galaxy" Stendal über die Statik des Körpers für die Rückengesundheit. Er hat während seiner Arbeit erfahren können, dass durch gezielten Aufbau der Rückenmuskulatur viele Menschen ihre Rückenschmerzen losgeworden sind.

Sehr ähnlich war auch der Kern des Vortrags von Dr. Wieser, der seit diesem Jahr Chefarzt der neu etablierten schmerztherapeutischen Abteilung im Fachkrankenhaus ist. Für den Arzt ist das Thema Bewegung und Muskelaufbau natürlich nur ein Teil der Therapie, aber ein sehr wichtiger. Bewegungsmangel, einseitige Belastung, Fehlhaltungen, Muskulaturprobleme können Auslöser von Rückenschmerzen sein, sagt auch Wieser - aber auch ein sehr fordernder Alltag, Stress, psychische Belastungen, Konflikte, Unzufriedenheit, psychiatrische Erkrankungen, Depressionen, Angststörungen... Das heißt: Nur selten sind Auslöser durch Röntgen oder MRT aufzuspüren. Das sei für viele über Jahre schwer geplagte Patienten ein Riesenproblem. Und in den meisten Fällen bringe dann auch eine OP nichts.