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Homöopathie für Pflanzen Gärtnern ganz ohne Giftspritzen

Von Mike Fleske 14.03.2015, 02:21

Homöopathie für Pflanzen - darüber referierte Katrin Hertwig in der Stadt- und Kreisbibliothek. Sie gab Gartenfreunden wertvolle Tipps, die sie anwenden können.

Genthin l Wenn es im Garten grünen und blühen soll, greifen viele Pflanzenliebhaber zur Giftspritze, um Schädlinge abzuwehren. Das muss nicht sein. Homöopathin Katrin Hertwig aus Klitsche zeigte während eines Vortrages in der Stadt- und Kreisbibliothek alternative Methoden für das naturnahe Gärtnern auf.

Ob eigener Nutzgarten, Balkon- oder Zimmerpflanzen, über hübsches Grün freuen sich alle Pflanzenliebhaber. Wären da nicht unangenehme Einflüsse, die das Gärtnern schwer machen. Schädlingsbefall, Witterungsschäden, mickriger Wuchs. So gut wie jeder Hobbygärtner kann ein Lied davon singen. Häufig wird die chemische Keule herausgeholt und den Schäden damit zuleibe gerückt. Dass dies nicht immer sein muss, erläuterte Homöopathieexpertin Katrin Hertwig kürzlich in der Stadt- und Kreisbibliothek Genthin.

"Der Grundgedanke bei der Homöopathie ist das Ähnlichkeitsprinzip", erläuterte Hertwig. "Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden." Diesen Grundsatz hat der Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann zu Beginn des 19. Jahrhunderts geprägt. Die homöopathische Arznei solle so ausgewählt werden, dass sie an Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen könne wie die, an denen der Kranke leidet.

Dieses Prinzip, so Hertwig, lasse sich auch auf Pflanzen anwenden. "Es ist eine oft kostengünstige Variante, die von Öko- und Weinbauern besonders in Süddeutschland bereits seit einiger Zeit angewendet wird."

Grundlage der Homöopathie sind die sogenannten Globuli-Kügelchen, die in einer bestimmten Dosierung in Wasser aufgelöst werden, um einen schützenden oder heilenden Effekt zu haben. Diese sind in der angegebenen Dosierung in der Apotheke zu bekommen.

Einige prägnante Beispiele hatte Katrin Hertwig auch aus der eigenen Gartenarbeit für die Hobbygärtner parat zum Beispiel die Dosierung D-Potenzen (D6): Ein Teelöffel Globuli auf zehn Liter Wasser, C-Potenzen (C30/C200) vier Globuli auf einen Liter Wasser bei Zimmerpflanzen oder acht Globuli auf zehn Liter Wasser bei Gartenpflanzen.

Bienensterben

Zur Vorbeugung eignet sich Nux vomica (Brechnuss) in einer C 30-Dosierung. Vor der Blüte sollte die Lösung an Erdreich und Stämme der Obstbäume gegossen werden. Diese Behandlung ist auch gegen die Varroa-Milbe bei Bienen geeignet. Sollte die Behandlung versagen, ist auch Pulsatilla C30 möglich. Die Behandlung fördert die Bienengesundheit. Sobald Bienen und Schmetterlinge fehlen, sind die Ernteausfälle um so größer.

Blattläuse auf Rosen

Hier hilft Cimicifuga (Traubensilberkerze) C30. Acht Globuli werden in zehn Liter Gießwasser aufgelöst und über die Rosenpflanze gegossen. Nach zwei Wochen sollte dieser Vorgang nochmals wiederholt werden. Sollte sich kein Erfolg einstellen, lässt sich mit Petroleum C 30 die Behandlung auf gleiche Weise fortsetzen.

Braunfäule

Hier helfen Cuprum metallicum (Kupfer) C30, Natrium sulfuricum (Natriumsulfat) C200 (nach starken Regenfällen) oder Carbo vegetabilis (Holzkohle) C30.

Haltbarkeit von Schnittblumen

Blumen bleiben länger frisch, wenn zwei Globuli von Staphisagria (Stephanskraut) C200 mit in das Pflanzenwasser gegeben werden.

Echter und falscher Mehltau

Hier helfen Cuprum, Natrium sulfuricum (nach warmen und schwülwarmen Wetter) sowie Silicea, Sulfur, Thuja.

Mickrige Pflanzen

Wenn Pflanzen nicht richtig wachsen, lässt sich mit Arsenicum album (Weissarsenik) oder Silicea C30 gegensteuern. Diese Maßnahmen sind auch zum Aufbau der Pflanzen im Frühjahr geeignet.

Pilzerkrankungen

Bei kalt-nebeligem Wetter hilft Thuja. Zudem eignen sich Carbo vegetabilis oder auch Cuprum metallicum oder Rhus toxicodendron. Wenn Schädlinge Pilzerkrankungen an die Pflanzen übertragen, ist Camphora C30 ein geeignetes Mittel. Wenn es einen Pilzbefall nach einem Baumbeschnitt gibt, kann Carbo vegetabilis oder Causticum Staphisagria eingesetzt werden.

Rückschnitt von Bäumen, Pflanzen oder Rosen

Probleme bereiten offene Schnitte an Pflanzen. Dann hilft es gleich nach dem Rückschnitt die Pflanzen mit Arnika C200 (acht Globuli auf zehn Liter Wasser) zu begießen. Sollte Arnika nicht ausreichen, hilft auch eine Behandlung mit Calendula C30 oder Staphisagria C200.

Schildläuse

Ihnen kann mit Petroleum C30 zu Leibe gerückt werden.

Schnecken

Gegen diese Besucher hilft Helix tosta D6.

Hagelschlag

Um die Pflanzen wieder aufzubauen, kann Arnika C200 verwendet werden.