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Diebstähle Langfinger auf den Friedhöfen

Langfinger machen vor den Friedhöfen der Stadt Genthin keinen Halt. Ein Trend, der sich nicht nur auf die Kanalstadt beschränkt.

Von Simone Pötschke 11.08.2015, 19:02

Genthin l "Wir verzeichnen in den vergangenen Wochen bedauerlicherweise einen Anstieg der Diebstähle auf den Friedhöfen der Stadt Genthin", stellte Bürgermeister Thomas Barz in einem Gespräch mit der Volksstimme fest.

Die Friedhofsverwaltung der Stadt Genthin musste sich seit April immerhin mit vier Diebstählen beschäftigen und die Schäden bis auf eine Ausnahme aus der Stadtkasse begleichen.

Im Vergleich dazu: Im Jahr 2013 waren es zwei. Wenn auch mit dem Diebstahl der Bronzetafeln auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof und mit dem Diebstahl des verzinkten Kunstschmiede-Eingangstores eine wesentlich höhe Schadenssumme, insgesamt etwa 45 000 Euro, zu verzeichnen war.

Keine großen Dinge

Die Diebe, die sich in den vergangenen Woche und Monaten auf den Friedhöfen der Stadt Genthin zu schaffen machten, beschränkten sich dagegen auf "handliche Ware". Dabei habe man schon den Eindruck, dass es sich nicht um die ganz großen Dinge handele, vielmehr dränge sich der Verdacht auf, jemand wolle sich den Weg zum nächsten Baumark ersparen, sagte der Bürgermeister. Verwerflich seien die Taten aber so oder so. Die Stadt werde auf die Vorkommnisse der vergangenen Monaten mit verstärkten Kontrollen reagieren, kündigte der Bürgermeister an.

Unbekannte ließen im April auf dem Friedhof Gladau zwei Pfosten für den Sichtschutzzaun und diverse Schrauben mitgehen. Verzinkte Fallrohre an der Trauerhalle in Schopsdorf waren im Mai Objekte der Begierde von Langfingern. Wieder waren es verzinkte Fallrohre, die im Juli von der Trauerhalle Dretzel von Unbekannten demontiert wurden. Für die Stadt entstand hier ein Schaden von 400 Euro.

Acht Kugelwasserhähne ließen Unbekannte vom Friedhof Parchen in diesem Monat mitgehen.

Andere Fälle

Diebstähle bleiben durchaus nicht auf die Stadtgrenzen der Einheitsgemeinde Genthin beschränkt, wie ein aktueller Schadensfall aus der näheren Umgebung belegt.

Erst in der vergangenen Woche trieben Unbekannte auf den Friedhöfen in Zerben und Bergzow ihr Unwesen, sie entwendeten Wasserhähne und beschädigten dabei auch die Wasserleitungen, so dass über einen längeren Zeitraum größere Mengen Wasser abflossen.

Über die Motive dieser Taten könne man eigentlich nur spekulieren, denn für den Schrotthandel sei das Diebesgut nicht sonderlich interessant, sagte gestern Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch.

Anders lag ein Fall, der sich vor gut drei Wochen auf dem Burger Friedhof ereignet hat. Unbekannte Täter machten sich hier an den Grabmalen zu schaffen und versuchten, Messingbuchstaben aus der Verankerung zu reißen. In einem Fall gelang dies komplett, in einem zweiten wurden Teile des Schriftzuges entfernt, bei einem dritten Grabstein blieb es für die Diebe nur bei einem Versuch.