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Zirka 500 Verkehrsunfälle in der Region Genthin im vergangenen Jahr / 160 waren davon Wildunfälle Gegen Wildunfälle ist kein Kraut gewachsen

Von Simone Pötschke 03.01.2013, 02:31

Rein rechnerisch krachte es im vergangenen Jahr täglich knapp anderthalbmal auf den Straßen der Region Genthin. Wechselndes Wild blieb - wie im gesamten Jerichower Land - nach wie vor die häufigste Unfallursache.

Genthin l Insgesamt würde sich eine positive Tendenz im Unfallgeschehen des vergangenen Jahres abzeichnen, zieht Thomas Kriebitzsch, Polizeisprecher des Reviers Jerichower Land, eine vorläufige Bilanz. Zu etwa 500 Unfällen wurden die Beamten des Genthiner Polizeikommissariats in den vergangenen zwölf Monaten gerufen. 40 Personen trugen bei diesen Unfällen Verletzungen davon. Es gab aber auch zwei Verkehrstote gleich zum Anfang des Jahres zu beklagen.

Nach einer vorläufigen Übersicht führt die Polizei 18 Schwerverletzte in ihrer Genthiner Statistik für 2012 an. Das sind Personen, erklärt Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch, die sich nach dem Unfall mindestens eine Nacht im Krankenhaus aufhalten müssen. Dazu zähle bereits eine Beobachtung.

Kollisionen mit Wild blieben auch im zurückliegenden Jahr die unangefochtene Nummer eins unter den Unfallursachen in der Region.

Bei zirka 160 Wildunfällen krachte es rechnerisch betrachtet jeden zweiten oder dritten Tag auf den Straßen Genthins. "Wildunfälle", sagt Polizeisprecher Kriebitzsch, "sind und bleiben die häufigste Unfallursache im gesamten Jerichower Land". Zum Glück seien die meisten Unfälle glimpflich ausgegangen. Bei den Wildunfällen auf der B 1, der B 107, aber auch auf der Straße in Richtung Roßdorf/Kleinwusterwitz zogen sich zwei Personen nur leichte Verletzungen zu.

"Relativ gering" sei im zurückliegenden Jahr mit 20 die Zahl jener Unfälle ausgefallen, an denen Radfahrer beteiligt waren, führte der Polizeisprecher aus. Zweiräder waren in den letzten zwölf Monaten an zehn Unfällen beteiligt.

Im Ranking der Unfallursachen liegen das Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit und die Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes mit zirka 100 Unfällen ebenso ganz vorn. Dem stehen "Parkplatzrempeleien", Unfälle beim Ein- und Ausparken, ebenfalls mit 70 Unfällen nicht viel nach. "Das sind keine schlimmen Unfälle, aber sie passieren eben ", sagte Thomas Kriebitzsch.

Auf die Missachtung der Vorfahrt gingen etwa 40 Unfälle zurück. Bei zwölf Unfällen hatte der Alkohol seine Hände mit im Spiel.

Im innerstädtischen Verkehr hat sich als Unfallschwerpunkt unter anderem die Jahnstraße herauskristallisiert. "Mit 20 Unfällen spiegeln sich hier die Platzrempeleien wieder. Das spricht schon eine deutliche Sprache", sagt Kriebitzsch.

Dem Unfallschwerpunkt Wasserturmkreuzung konnte bereits in den Vorjahren mit der Installation der Rechtsabbiegespur der Schrecken genommen werden. 14 Unfälle registrierte die Polizei im Jahr 2011, im Vorjahr waren es lediglich zehn Unfälle, gab der Polizeisprecher zur Auskunft.

In der Statistik finden sich ebenso sechs Unfälle, die sich auf dem Kreuzungsbereich B 107/Jerichower Straße/Brettiner Chaussee ereignet haben. Ein weiterer neuralgischer Punkt im Verkehrsgeschehen ist die Jahnstraße/Höhe Tankstelle: Hier kam die Polizei bei vier Unfällen zum Einsatz. Es habe sich im Verlaufe des Jahres auch gezeigt, dass insbesondere die innerstädtische B 1 auf der langen Gerade der Schollstraße häufiger als bisher zum Schauplatz von Unfällen werde, gab der Polizeisprecher an.