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Zahlreiche Halberstädter verfolgen militärisches Spektakel mit Musik, Pferden und GedenkenZapfenstreich auf dem Domplatz erinnert an die große Schlacht und die vielen Opfer

Von Sabine Scholz 16.09.2013, 03:28

Halberstadt l Gut 1000 Zuschauer erleben auf dem Domplatz ein militärisches Spektakel. In Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig, die 1813 die Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft brachte, wird ein Zapfenstreich in historischen Uniformen geboten.

Was für ein Gemetzel - über 16 000 Preußen, 21 000 Russen, 14 000 Österreicher und 38 000 Franzosen blieben auf dem Schlachtfeld. Mit dieser bis dahin größten Schlacht der Weltgeschichte besiegeln die Armeen das Schicksal des französischen Kaisers, der so machthungrig war. Napoleon wird verbannt. 600 000 Mann stehen sich bei Leipzig gegenüber. An diese "Völkerschlacht" erinnert heute ein riesiges Denkmal.

Im Oktober jährt sich diese Schlacht zum 200. Mal, Anlass für zahlreiche Veranstaltungen nicht nur in Leipzig. Auch in Halberstadt soll die Erinnerung an die damaligen Ereignisse wach bleiben, weshalb Armin Schulz, Direktor des Städtischen Museums, Partner für einen Zapfenstreich in historischen Uniformen suchte. Der Western- und Kranz-Renn-Verein Westerhausen mit der Interessengemeinschaft der Seydlitz-Kürassiere, der Garnisonsverein Quedlinburg und die Reservisten-Kameradschaft Halberstadt griffen die Idee auf und folgten der Einladung des Museumsdirektors. Der avancierte damit zugleich zum obersten Kommandeur und nahm die Meldung der Kürassiere entgegen.

"Die Kürassiere gehören hierher", sagt Schulz und verweist auf die lange Militärgeschichte in Halberstadt. Der Domplatz war Mitte des 19. Jahrhunderts extra für die Paraden der berittenen Einheiten aufgeschüttet worden.

Nun gab es wieder Hufspuren im Sand des Domplatzes. Geschätzte 1000 Zuschauer verfolgten das abendliche Spektakel mit Trompetensignalen, Fahnenübergabe, Feuer, zackigen Befehlen und einem Gedenken an die Opfer der Kriege sowie Reitvorführungen. Zur Erheiterung der Zuschauer ließen sich dabei zwei der Vierbeiner nur sehr schwer dirigieren. Für die Musik sorgten neben den Stadtbläsern die Mitglieder des Spielmannszuges Harsleben.