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Tiermisshandlung: Berufungsprozess gegen Harzer Polizeibeamten vor Landgericht gestartet

05.03.2014, 17:25

Magdeburg (dl) l Vor dem Magdeburger Landgericht ist am Mittwoch das Berufungsverfahren gegen einen Polizeibeamten aus dem Harz eröffnet worden. Dem 59-jährigen Herbert G. aus dem Schachdorf Ströbeck wird quälerische Tiermisshandlung vorgeworfen. Der Mann soll im Harz-Ort Danstedt 24 Pferde unter katastrophalen Bedingungen gehalten haben. Die unterernährten und kranken Tiere wurden im November 2012 beschlagnahmt.

G. war vom Amtsgericht Wernigerode zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Ferner waren 16 der 24 Tiere eingezogen und ein Pferde-Haltungsverbot erlassen worden. Gegen das Urteil waren sowohl Verteidigung als auch Staatsanwaltschaft in Berufung gegangen.

Beim Auftakt des Berufungsprozesses vor dem Magdeburger Landgericht wurde der Angeklagte von elf Zeugen - Polizeibeamten und Pferdezüchtern, die die Tiere gegenwärtig betreuen - schwer belastet. Man habe noch nie derart vernachlässigte und misshandelte Tiere gesehen, so der Tenor der Zeugenaussagen. In der Kritik stehen aber auch Bedienstete des Kreis-Veterinäramtes. Sie sollen von den Zuständen in Danstedt gewusst und nichts unternommen haben. Gegen leitende Mitarbeiter dieser Behörde ermittelt die Staatsanwaltschaft mittlerweile ebenfalls.

Das Verfahren vor dem Landgericht wird am Donnerstag, 6. März, fortgesetzt. Die Volksstimme berichtet über den Prozessauftakt in den Printausgaben Halberstadt und Wernigerode am Donnerstag ausführlich.