1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Wanderer als Gäste gewinnen

Neue Wanderrouten im Gespräch Wanderer als Gäste gewinnen

Von Sabine Scholz 11.03.2014, 02:25

Tausende Gäste werden im August erwartet, wenn in Bad Harzburg der 114.Deutsche Wandertag ausgerichtet wird. Den Blick auf Halberstadt zu lenken, ist Ansinnen von Ulrich Kasten. Der Linke- Stadtrat fordert, einen Wanderweg näher an die Stadt heranzuführen.

Halberstadt l Die offiziellen Routen lassen Halberstadt links liegen. "Dabei passt die Stadt bestens in das Thema des 114. Deutschen Wandertages, Weltkultur erwandern - Mythen erleben, da können wir mithalten", ist Ulrich Kasten überzeugt. Der passionierte Radler und Wanderer sitzt für die Linkspartei im Stadtrat und hatte im vergangenen Jahr bereits den Antrag gestellt, einen Hauptwanderweg etwas anders auszuschildern. "Sonst laufen die Wanderfreunde von Quedlinburg aus durch die Landschaft, ohne auch nur einen Blick auf Halberstadt zu bekommen, geschweige denn zu einem Besuch der Domstadt animiert zu werden."

Lange tat sich in der Sache nichts, die Vorbereitungen für das große Wandertreffen, das in diesem Jahr in Bad Harzburg stattfindet und vom Deutschen Wanderverband und dem Harzklub organisiert wird, sind eigentlich abgeschlossen. Dennoch bleibt das Thema aktuell, will Halberstadt im hartumkämpften Tourismusmarkt auch die Zielgruppe der Naturfreunde erreichen.

Die ursprünglich geplante Neuausweisung des Wanderweges in eine Nord-Süd-Richtung von den Thekenbergen über die Klusberge gen Halberstadt wird nicht funktionieren, erklärte auf Nachfrage Dieter Krone von der Stadtverwaltung. Er betreut für die Stadt mehrere Projekte, die die Verbesserung der rad- und wandertouristischen Erschließung der Region rund um Halberstadt zum Inhalt haben. Gemeinsam mit der Hochschule Harz werden dabei vorhandene Wegstrecken analysiert, Änderungsvorschläge und Marketingkonzepte erarbeitet.

Es gibt mehrere Gründe, die gegen die Ausweisung gen Norden sprechen. Die Wege seien nicht fest ausgebaut, so dass sie auch mehrere Tage nach einem längerem Regen eher Schlammpisten denn begehbare Wege sind. Stattdessen sollten vorhandene, besser ausgebaute Wege genutzt werden. Als Beispiel führte Krone den "Leidensweg" an, der von der KZ-Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge in die Thekenberge gen Halberstadt führt. "Hier sind auch die Eigentumsfragen klar, die Stadt hatte bereits in den vergangenen Jahren mit dazu beigetragen, den Weg herzurichten. Man müsste nur entsprechend beschildern und dafür sorgen, dass die Strecke sich in den Wanderkarten wiederfindet", so Krone. Er wolle mit Ulrich Kasten das Gespräch suchen, damit dieser seinen Antrag entsprechend neu formuliert.