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"Heimspiel"-Akteure spenden 1000 Euro für krebskranke Kinder Junge Leute unterstützen Verein

04.10.2014, 01:11

Osterwieck (mhe) l Die Überraschung stand Avery Kolle ins Gesicht geschrieben, als er die Höhe des Spendenbeitrags für den Harzer Verein für krebskranke Kinder hörte. 1000 Euro überreichten dem Vereinsvorsitzenden gleich in bar Hagen Preuße und Julian Duy. Beide sind die Veranstalter der Techno- und Housemusik-Partys am Osterwiecker Stadtrand. "Das ist eine große Summe", sagte Kolle. Ihn freute, dass die Spende von jungen Leuten stammt. "Die meisten Aktionen für uns kommen von Aktiven ab 40 Jahre aufwärts."

"Heimspiel" heißen die Partys in einer ehemaligen Produktionshalle an der Straße Richtung Schauen. Dorthin kommen Gäste aus einem Umkreis von immerhin 100 Kilometern. Vier Veranstaltungen gibt es im Jahr, die nächste ist am 11. Oktober. Auf der Party im August hatten Preuße und Duy ihre Gäste schon im Vorfeld informiert, dass sie von jeder Eintrittskarte einen Euro an den Verein für krebskranke Kinder spenden möchten. Den Betrag der Besucher stockten sie dann auf 1000 Euro auf.

"Uns war es wichtig, dass der Euro nicht auf den Eintrittspreis draufgeschlagen wird, sondern, dass wir auf den Euro verzichtet haben", erklärte Hagen Preuße, der aus Quedlinburg kommt. Julian Duy ist Osterwiecker. Von den Heimspiel-Gästen erfuhren die Veranstalter nach eigenen Aussagen für diese Aktion viel Zuspruch. "Wir wollen einfach daran erinnern, dass es nicht allen Menschen gleich gut geht", sagte Preuße. Und auch mit Vorurteilen aufräumen, da sie doch manchen Gegenwind verspüren. "Im Volksmund heißt es leider, Techno ist gleich Drogen." Das weisen sie aber zurück.

Der Verein für krebskranke Kinder mit seinen 80 Mitgliedern ist im gesamten Harz aktiv. 1000 Euro sind dabei eine große Hilfe. Mit dem Geld können Familien konkrete finanzielle Unterstützung erhalten. Ein krebskrankes Kind werde oft ein Jahr und länger in der Klinik behandelt, berichtete Kolle. "Ein Elternteil fällt dann als Verdiener meist komplett aus. Nicht alle bekommen von ihrem Arbeitgeber eine Freistellung." Arbeitslosigkeit drohe. Hier könne der Verein helfen. Aber auch bei der Erfüllung von Wünschen, wenn das Kind genesen ist, die Familie jedoch nach dieser Leidenszeit einfach kein Geld mehr hat. Grundsätzlich ist die Vereinsunterstützung sehr vielseitig.

"Es ist für uns eine besondere Spende, da hier nicht nur Jugendliche erstmals mit unserem Verein in Kontakt kamen, sondern diese von Leuten kommt, die zukünftig Familien gründen und Kinder haben werden", sagte Avery Kolle. "Wir hoffen natürlich, dass niemand jemals unsere Hilfe in Anspruch nehmen muss, aber wenn, dann wissen sie jetzt wo."